T-Mobile US gewinnt Rekordzahl an Handykunden

Die Deutsche Telekom kommt bei der Neuaufstellung ihrer amerikanischen Mobilfunktochter gut voran. T-Mobile US hat im vergangenen Quartal so viele Kunden gewonnen wie seit Jahren nicht mehr.

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Von
  • dpa

John Legere, Chef vohn T-Mobile US, fährt eine aggressive Strategie zum Netzausbau und zur Kundengewinnung

(Bild: dpa, Gary He/Insider Images)

T-Mobile US schnappt den größeren amerikanischen Mobilfunkanbietern durch neue Tarife und ein verbessertes Netz zunehmend Kunden weg. Die Tochter der Deutschen Telekom konnte im vierten Quartal 1,6 Millionen Nutzer hinzugewinnen. Mehr als die Hälfte davon waren Kunden mit Zeitverträgen, die als besonders einträglich für die Anbieter gelten.

Dies sei der höchste Zuwachs seit acht Jahren, erklärte T-Mobile US. "Wir haben bei den Kunden wirklich einen Nerv getroffen", sagte Firmenchef John Legere. Die Neuaufstellung des Unternehmens habe die ganze Branche auf den Kopf gestellt.

T-Mobile US hatte mit dem Wettbewerber MetroPCS fusioniert, um Löcher im Netz zu stopfen und besser mit den größeren Mobilfunkanbietern konkurrieren zu können. Außerdem verkündete die Telekom-Tochter vor wenigen Tagen, man werde in einem Milliarden Deal Frequenz-Lizenzen von Verizon übernehmen.

Die Telekom-Tochter buhlt zudem mit neuen, vereinfachten Tarifen aggressiv um Kunden. Das Unternehmen hat die sonst ĂĽblichen ZuschĂĽsse beim Handykauf abgeschafft und im Gegenzug die GebĂĽhren gesenkt.

Das Gesicht des Umbruchs ist Firmenchef Legere, der sich mit seinen langen Haaren und dem T-Shirt in der Firmenfarbe Magenta bewusst von seinen Chefkollegen absetzt. Erst am Montag machte er Schlagzeilen, als er von einer Party des Rivalen AT&T flog. Der zweitgrößte Mobilfunkanbieter der USA ist der erklärte Lieblingsgegner von Legere.

Bis zur Neuaufstellung hatte T-Mobile US noch unter einer Abwanderung gelitten. Das vergangene Jahr brachte die Wende mit 4,4 Millionen neuen Kunden. Zum Jahreswechsel kam die Telekom-Tochter damit auf 46,7 Millionen Kunden. Ob T-Mobile US dies auch in einen Gewinn ummünzen konnte, will das Unternehmen bei der Vorlage der vollständigen Geschäftszahlen am 25. Februar verraten.

Das aggressive Werben um die Kundschaft und der teure Netzausbau hatten zuletzt noch zu einem kleinen Verlust geführt. Und T-Mobile US ist weiterhin bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um seine Nutzerzahl zu vergrößern. So kündigte Legere auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas an, dass sein Unternehmen die Strafzahlungen (early termination fees) übernimmt, wenn ein Kunde seinen Vertrag bei einem Konkurrenten vorzeitig kündigt. (jk)