Linux Foundation schießt gegen Solaris

Jim Zemlin, Geschäftsführer der Linux Foundation, sieht keine Zukunft für Solaris. Es gebe kaum neue Solaris-Installationen, immer mehr Solaris-Anwender würden aus Kostengründen zu Linux migrieren.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

In deutlichen Worten hat Jim Zemlin, Geschäftsführer der Linux Foundation, gegenüber InfoWorld seine Meinung zu Suns Betriebssystem Solaris geäußert. "Linux und Microsoft Windows sind die Zukunft, nicht Unix oder Solaris", erklärte Zemlin. Es gebe kaum neue Solaris-Installationen, immer mehr Solaris-Anwender würden aus Kostengründen zu Linux migrieren, OEM-Hersteller wendeten sich von Solaris ab, und Sun sei in finanziellen Schwierigkeiten.

Die von Sun hervorgehobenen technischen Besonderheiten von Solaris wie das Dateisystem ZFS und das Analysetool Dtrace seien kleinere Features ohne Bedeutung auf dem Markt, so Zemlin. "Das ist, als ob man den Blick aus dem dritten Stock bewundert, während das Haus abbrennt." Dass Sun mittlerweile die Quelltexte von Solaris offenlegt, sei "zu wenig und zu spät", meint Zemlin. Zudem gebe es keine richtige Community rund um OpenSolaris; nach wie vor dominiere Sun die Entwicklung. Für Zemlin geht es dem Unternehmen mit OpenSolaris letztlich nur darum, mehr Anwender zu Suns kommerzielle Technik zu locken.

Sun sieht das naturgemäß anders: Laut Charlie Boyle, Marketing-Direktor für Solaris, kehren auch Anwender von Linux zu Solaris zurück. Zudem gewinne Sun immer noch neue Solaris-Kunden. So liefere Dell seit Kurzem Server mit Solaris aus – es müsse also Nachfrage nach dem Betriebssystem geben. Die OpenSolaris-Community verzeichne über 160.000 registrierte Mitglieder, weitaus mehr als die 34.000 Sun-Angestellten. (odi)