Twister: Twitter-Alternative sichert Privatheit und Anonymität zu

Die vielversprechende Software Twister macht Anleihen bei Bitcoin und BitTorrent, um eine dezentralisierte Infrastruktur für verschlüsselte Peer-to-Peer-Kommunikation und Microblogging aufzusetzen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Miguel Freitas hat mit Twister ein Projekt zur Entwicklung einer Microblogging-Plattform gestartet. Freitas beschreibt Twister als komplett dezentralisierte, P2P-basierte Microblogging-Platform. Wesentliche Konzepte habe er von den Bitcoin- und BitTorrent-Protokollen übernommen. Die dezentralisierte Infrastruktur verhindert laut Freitas Zensier- oder Löschversuche, wie sie bei gängigen Diensten mit zentraler Server-Infrastruktur möglich sind. Auch Benutzerkonten könnten nicht blockiert werden.

Dezentral und Ende-zu-Ende-verschlüsselt: Twister ist eine noch in Entwicklung befindliche Microblogging-Plattform, die sich der Wahrung der Privatheit und Anonymität verschrieben hat.

Die direkt zu den Empfängern ausgelieferten Nachrichten sind durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen gegen Mitleser abgesichert; auch Metadaten wie Empfänger-Adressen sind auf diese Weise geschützt. IP-Adressen, die für die Twister-Kommunikation eingesetzt werden, lassen sich laut dem Entwickler nicht erfassen; der Dienst gibt keine Auskunft darüber, ob und welche Nutzer gerade online sind. Alle Merkmale zusammengenommen verspricht Twister eine Microblogging-Plattform, die sowohl die Anonymität der Teilnehmer als auch die Privatheit der Übertragung wahrt, sodass sich Nachrichten anonym veröffentlichen lassen.

Freitas treibt das Projekt in seiner Freizeit voran; er arbeitet als Ingenieur an der PUC-Rio Universität in Brasilien. Bis 2007 hat er am Linux-Projekt Xine mitgearbeitet, einer Multimedia-Spiele-Engine. Die Idee verfolgt er seit Juni 2013. Eine erste, noch recht wackelige Testversion, die unter Mitarbeit von Lucas Leal entstand, gibt es seit Ende 2013. Der offene Quell-Code sei bisher nur auf Linux und ansatzweise auf Android erprobt. (dz)