Buchmarkt: Rückgang des Online-Umsatzes zeichnet sich ab

Der stationäre Buchhandel hat laut Börsenverein im vergangenen Jahr erstmals wieder ein leichtes Plus erwirtschaftet. Dagegen gingen die Umsätze im Internethandel zurück. Grund: Viele Kunden unterstützen das System großer Online-Konzerne nicht mehr.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Der stationäre Buchhandel erlebt derzeit eine leichte Renaissance, wenn man dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels Glauben schenkt. Nach zuletzt rückläufigen Umsätzen verzeichnete der traditionelle Buchmarkt im vergangenen Jahr Zuwächse um 0,9 Prozent. 2012 hatten die stationären Buchhändler noch ein Minus von 3,7 Prozent vermeldet. Der Buchhandel vor Ort aber habe nichts an seiner Anziehungskraft verloren, freute sich der Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich Riethmüller.

Insgesamt kam der gesamte Publikums-Buchmarkt im vergangenen Jahr auf eine schwarze Null – und schaffte damit nach zwei Minusjahren nicht die Trendwende. Dagegen schwächelt nun offensichtlich der Internethandel. Hier zeichneten sich laut Börsenverein rückläufige Umsätze für das Jahr 2013 ab. Somit scheint die Zeit des steilen Wachstums im Internet-Buchhandel vorbei zu sein. "Viele Kunden möchten das System großer Online-Konzerne nicht mehr unterstützen, das letztlich die Vielfalt auf dem Buchmarkt gefährdet", so Riethmüller.

Im stationären Handel verkauften sich Ratgeber aus den Bereichen Hobby, Sport oder Kochen besonders gut: Die Warengruppe steigerte 2013 ihren Umsatz um 5,8 Prozent. Auch bei der Reiseliteratur ging es mit einem Plus von 3,9 Prozent aufwärts. Lediglich in der Belletristik, der traditionell stärksten Warengruppe, ging 2013 der Umsatz um 1,7 Prozent zurück. 2012 hatte vor allem die Sex-Trilogie "Shades of Grey" das Geschäft angekurbelt. Mit einem Plus von 6 Prozent lagen Hörbücher/Audiobooks wieder stark im Trend. Hardcover/Softcover-Titel verzeichneten ein Plus von 2,1 Prozent. Allerdings ging der Umsatz mit Taschenbüchern um 2,6 Prozent leicht zurück.

Der Börsenverein lässt monatlich neben dem traditionellen Handel auch den Online-Handel und den Verkauf in Warenhäusern erfassen. Die jetzt veröffentlichten Daten für die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Kauf-/Warenhaus dienen als eine erste Tendenzaussage für die Entwicklung des Buchmarkts. Genaue Zahlen sollen erst Mitte des Jahres vorgelegt werden. (mit Material der dpa) / (roh)