"Top-Manager" wollen die Marke Telefunken wiederbeleben

Unter der Regie des ehemaligen Lufthansa- und Bahn-Vorstands Hemjö Klein will ein Team erfahrener Branchenkenner die deutsche Traditionsmarke zu neuer Blüte führen.

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Von
  • Matthias Parbel

Zum 1. Oktober 2008 wird Klaus-Peter Voigt als COO (Chief Operating Officer) bei der Berliner Telefunken Holding AG die Verantwortung für Marketing und Vertrieb übernehmen. Mit der Berufung des Ex-Media-Saturn-Geschäftsführers sei das Dream-Team an der Führungsspitze von Telefunken rund um Hemjö Klein komplett – nun könne der "neuformierte Vorstand seine ganze Aufmerksamkeit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens widmen." Ziel der im Dezember vergangenen Jahres neu gegründeten Telefunken Holding AG ist es, die traditionsreiche deutsche Marke in der Informations- und Kommunikationstechnik wieder zu einer etablierten Größe zu machen.

Die vom ehemaligen Lufthansa- und Bahn-Vorstand Klein geführte Live Holding AG hatte Ende 2007 sämtliche weltweiten Marken- und Lizenzrechte der 104 Jahre alten Marke Telefunken von der Daimler AG gekauft. Zu diesem Zweck gründete Klein zunächst die Telefunken Holding AG, an der Live zu 100 Prozent beteiligt ist. Die für die Vermarktung der Rechte zuständige Telefunken Licenses GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde anschließend als 100-prozentige Tochtergesellschaft in die Telefunken Holding integriert.

Neben Voigt, der einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge seinen Posten als Konzern-Vize bei der Media Saturn Holding im April "völlig überraschend und mit sofortiger Wirkung" verlassen hatte, konnte Hemjö Klein Design-Professor Dr. Hartmut Esslinger für den neuen Telefunken-Vorstand gewinnen. Während Voigt seine Erfahrung aus dem Elektronik-Handelsgeschäft einbringen soll, um den Vertrieb erfolgreich zu organisieren, zeichnet Esslinger für das künftige Design und Innovationen der Marke Telefunken verantwortlich. Als Gründer der Agentur frog design hatte er in den vergangenen 30 Jahren schon zahlreiche Unternehmen weltweit – darunter etwa Apple, Sony, die Lufthansa und Hewlett-Packard – in Design-Fragen beraten.

Die Traditionsmarke Telefunken war in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach schweren Managementfehlern nahezu vollständig zerschlagen worden. Unter anderem wurden verschiedene Teile des Unternehmens von AEG und später der Daimler AG fortgeführt. Mit dem Einstieg der türkischen Profilo-Telra startete 2006 ein Comeback der Marke in der Unterhaltungselektronik. Als Lizenznehmer präsentierte der damals drittgrößte europäische Hersteller von TV-Geräten zur IFA 2006 erste Full-HD-Fernseher unter der Marke Telefunken. (map)