Bericht: Indische Tata interessiert sich für SIS

Nach Informationen der Börsenzeitung wollen der indische IT-Dienstleister Tata Consultancy Services und Siemens über die Sparte "IT-Solutions and Services" (SIS) verhandeln. Tata hatte zuvor bereits versucht, mit T-Systems ins Geschäft zu kommen.

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Von
  • Angela Meyer

Der indische IT-Dienstleister Tata Consultancy Services versucht offenbar, mit der Siemens-Sparte "IT Solutions and Services" (SIS) ins Geschäft zu kommen. Wie die Börsenzeitung unter Berufung auf nicht näher genannte Unternehmenskreise am Wochenende berichtete, sollen erste Gespräche mit Siemens in dieser Woche in München aufgenommen werden.

Die beiden Unternehmen bestätigten die Verhandlungen zwar nicht, ein ernsthaftes Interesse an einem Geschäft könnte aber durchaus auf beiden Seiten bestehen. So schlägt sich SIS zwar besser als die defizitär arbeitende Vorgängerin Siemens Business Services (SBS), der Mutterkonzern ist mit den Ergebnissen aber längst nicht zufrieden. SBS war Anfang 2007 mit der Wiener Program and System Engineering (PSE), der indischen Siemens Information Systems Ltd. (SISL), der griechischen Development Innovation and Projects (DIP) sowie dem Schweizer Business Innovation Center (BIC) zu SIS verschmolzen worden.

Als Serviceeinheit für alle Konzernteile gehörte SIS bisher noch nicht zu den Sparten, die Siemens aufgibt, um sich ganz auf die drei neu geschaffenen Sektoren Medizintechnik, Industrie und Energie auszurichten. Zwar erwirtschaftete SIS schwarze Zahlen, doch diese erreichen nur gerade so die von Siemens vorgegebene Messlatte. Laut Börsenzeitung erwägt Siemens-Chef Peter Löscher nun, zumindest das "externe Geschäft" der SIS abzustoßen.

Für Tata Consultancy Services, das kürzlich vergeblich versucht hatte, mit T-Systems ins Geschäft zu kommen, wäre SIS als Nummer 2 in Deutschland die nächstbeste Möglichkeit, doch noch auf diesem Markt Fuß zu fassen. Auch wenn SIS europaweit nicht einmal unter den ersten Fünf der Branche steht, könnte dies für den Exportmeister unter den indischen Software-, Outsourcing- und IT-Dienstleistungsunternehmen nicht zuletzt die Abhängigkeit von der angeschlagenen US-Wirtschaft verringern. (anm)