Fernsehhersteller Loewe geht an deutsche Investoren

Der angeschlagene TV-Gerätehersteller Loewe wird großteils an deutsche Familienunternehmer und ehemalige Manager von Apple sowie Bang & Olufsen verkauft.

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  • dpa

Der angeschlagene TV-Gerätehersteller Loewe wird großteils an eine Gruppe deutscher Investoren verkauft. Damit sei der "Fortbestand der Traditionsmarke Loewe in deutscher Hand" gesichert, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Kronach mit. Zu der Gruppe gehören deutsche Familienunternehmer und ehemalige Manager von Apple und Bang & Olufsen. Konkrete Namen wurden nicht genannt. Sie wollen das Unternehmen stärker auf digitale Unterhaltungsprodukte ausrichten und die Kooperation mit dem chinesischen Technologie-Partner Hisense ausbauen. Über den Kaufpreis wurde nichts mitgeteilt.

Nach hohen Verlusten hatte Loewe Anfang Oktober 2013 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im November hatte Loewe mitgeteilt, dass noch zwei Bieter für einen Einstieg im Rennen sind.

Technisch ist die Übernahme als sogenannter "Asset Deal", das heißt als Übertragung von Vermögenswerten, geplant. Der verbleibende Mantel der Loewe AG soll von der Börse genommen und abgewickelt werden. Hauptaktionär der AG war bisher nach Angaben von Loewe das japanische Elektronikunternehmen Sharp mit knapp 29 Prozent der Anteile, der Streubesitz lag bei mehr als 60 Prozent.

Verkauft werden wesentliche Teile des Geschäfts. Neben der neuen Unternehmenszentrale in München sollen die Loewe-Entwicklungszentren in Kronach und Hannover sowie weitere zentrale Unternehmensfunktionen am Hauptstandort Kronach bestehen bleiben, hieß es in der Mittelung. Zuletzt waren am Stammsitz noch etwa 650 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz lag 2012 bei 250 Millionen Euro.

Das Unternehmen, das sich auf die Produktion hochwertiger Fernseh- und Audiogeräte spezialisiert hatte, war wegen des Preiskampfs in der Branche und der harten Konkurrenz aus Fernost zunehmend unter Druck geraten. In den vergangenen Jahrzehnten waren viele einstige Größen der deutschen Unterhaltungselektronikbranche unter die Räder gekommen. Die wenigen Verbliebenen wie Loewe und Metz gelten auf dem Weltmarkt eher als Nischenanbieter. (se)