Amazon Deutschland stellt seinen Mietshop ein

Nach nur einem Jahr beerdigt Amazon überraschend und ohne Erklärung sein Produkt "Webstore" in Deutschland.

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Von
  • Herbert Braun

Ohne ein Wort der Erklärung hat Amazon sein Angebot "Webstore" in Deutschland eingestellt. Dabei handelt es sich um einen Mietshop, in dem Händler gegen eine Grundgebühr und eine Verkaufsprovision ihre Produkte anbieten können. Amazon stellt für diese "vollständige eCommerce-Lösung" auch Dienstleistungen wie Betrugserkennung, Lagerung, Versand und Zahlungsabwicklung zur Verfügung.

Bestehende Nutzer von Amazon Webstore haben noch bis 30. Juni Zeit, eine Alternative zu finden. Der Anbieter verweist als Alternative auf seinen Marketplace ("Verkaufen bei Amazon"), der ein ähnliches Gebührenmodell hat, aber anders als der Webstore innerhalb der Amazon-Website läuft und kaum Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Das Aus des Produkts in Deutschland überrascht, denn Webstore fügt sich als Bindeglied ideal zwischen Amazons Marketplace und den Cloud-Angeboten ein. Außerdem ist Amazon bisher nicht durch leichtfertige Produktabkündigungen aufgefallen. Der erst Ende 2012 gestartete Dienst erreichte allerdings in Deutschland nie größere Bekanntheit. Über Amazons Pläne für andere Sprachversionen des Webstores ist nichts bekannt. Den Claim "Minimize your investment, minimize your business risk" dürften zumindest deutsche Webstore-Kunden kaum mehr unterschreiben. (anw)