Linux: Pipelight 0.2.4 unterstützt noch mehr DRM-Komponenten

Gerade weniger gut ausgestattete Computer sollen von diesem Pipelight-Update profitieren: Version 0.2.4 verspricht auf Rechnern, auf denen bislang nicht die volle Framerate erreicht wurde, eine bessere Performance. Wie bereits angekündigt unterstützt Pipelight 0.2.4 das Plug-in für die digitale Rechteverwaltung Widevine. Dieses arbeitet nicht allein, sondern stattet das normale Flash-Plug-in mit DRM-Fähigkeiten aus. Dabei übernimmt das Widevine-Plug-in sämtliche DRM-Funktionen wie Schlüsselaustausch und Verschlüsselung, während das Flash-Plug-in das Rendering erledigt. Dabei lässt sich das native Linux-Flash-Plug-in nutzen, wobei dann nur der DRM-Teil über Wine abgewickelt wird. Widevine wird beispielsweise von HBO Go und Cinemax genutzt.

Eine weitere Neuerung ist die Unterstützung des fensterlosen Modus, den einige Qt-basierte Browser verwenden oder Browser, die kein Overlay normaler Fenster unterstützen, wie der OpenGL-basierte Steam-Browser. Die Release-Ankündigung auf Launchpad verrät mehr über die neue Version. Der Quellcode von Pipelight 0.2.4 steht auf der Launchpad-Projekt-Website zum Download bereit, Ubuntu-User können sich die Software über das Pipelight-PPA von Michael Müller installieren.

Video-on-Demand-Anbieter wie Maxdome, Watchever und Lovefilm setzen bei ihrem Streaming-Angebot das Silverlight-Plug-in von Microsoft voraus, das es nicht für Linux gibt. Pipelight füllt diese Lücke und lässt sich als Browser-Plug-in in jeden Linux-Browser einbetten, der die Netscape-Plug-in-API unterstützt. Dabei ruft der Windows-Emulator Wine das Windows-Programm pluginloader.exe auf, das wiederum die Silverlight-DLLs lädt und diesen einen Windows-Browser vorgaukelt. Beim Aufruf einer Website, die Silverlight nutzt, fungiert Pipelight als Mittler zwischen dem Browser und den Silverlight-DLLs und reicht die entsprechende Aufrufe weiter. Das ist deutlich effektiver, als einen kompletten Windows-Browser mit Silverlight über Wine zu betreiben. (lmd)