Rente mit Linux

Eine Linux-Partition auf dem Mainframe wird für vier deutsche Rentenversicherer einen Großteil der Berechnungen übernehmen und dadurch Lizenzkosten sparen.

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Von
  • Christian Kirsch

Vier deutsche Rentenversicherer stellen Teile ihrer Anwendung von IBMs Mainframe-Betriebssystem z/OS auf Linux um. Anlass dafür sind Sparvorgaben: Alle deutschen Rentenversicherungen sollen ihre jährlichen Verwaltungskosten um 350 Millionen Euro reduzieren. Dies ist eines der Ziele des Gesetzes zur Organisationsreform der deutschen Rentenversicherung RVOrgG (PDFDatei) von 2004. Einen Beitrag dazu sollen eingesparte Lizenzkosten für z/OS und IBMs Transaktionsmonitor CICS (Customer Information Control System) leisten.

Der neue Linux-Rechner läuft in einer Partition des Mainframe und betreibt das "Gemeinsame Rentenversicherungssystem" der Versicherungsträger DRV Baden-Württemberg, DRV Hessen, DRV Saarland und DRV Knappschaft-Bahn-See. Dazu verwendet er neben der Cobol-Implementierung von Microfocus den Transaktionsmonitor Unikix TPE von Clerity.

Die Datenhaltung übernimmt weiterhin die IBM-Datenbank DB2 unter z/OS. Da in Zukunft Linux rund zwei Drittel der Berechnungen erledigt, ist weniger Rechenleistung auf dem Mainframe erforderlich, was die Lizenzkosten für z/OS senkt. Insgesamt haben die Rentenversicherer rund 3,5 Millionen Zeilen Quellcode und 2500 CICS-Cobol-Programme portiert. Die Anwendung läuft bereits im Testbetrieb. Die noch fehlende Prozess-Prozess-Kommunikation der CICS- und UTM-Monitore soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein, sodass ab April 2009 der Produktionsbetrieb stufenweise beginnen kann. (ck)