Internetkrimininalität wuchs 2007 um 8 Prozent

Knapp 180.000 der in der Polizeilichen Kriminalstatistik registrierten Straftaten wurden vergangenes Jahr mit dem Tatmittel Internet begangen.

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Aufteilung der Straftaten mit dem Tatmittel Internet [Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2007]

Vergangenes Jahr wurden 179.026 Straftaten in Deutschland erfasst, die mit dem "Tatmittel Internet" begangen wurden. Das sind laut der heute vorgelegten Polizeilichen Kriminalstatistik 2007 (PDF-Datei) 8 Prozent mehr als im Jahr 2006. Davon waren knapp 73 Prozent Betrugsdelikte, 2006 waren es rund 83 Prozent. Der Anteil des Warenbetrugs sei von 52 auf 40 Prozent zurückgegangen, da sich im Jahr 2006 ein umfangreiches Verfahren mit 11.000 Fällen bemerkbar gemacht habe.

Insgesamt wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2007 6.284.661 Straftaten erfasst, 0,3 Prozent weniger als 2006. Die Aufklärungsquote ging von 55,4 auf 55 Prozent zurück. Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen ist, nach Rückgängen in den zurückliegenden beiden Jahren, im Jahr 2007 wieder leicht angestiegen. Sie liegt mit 2.283.127 Personen um 0,5 Prozent über dem Wert von 2006, nach einem Rückgang im Vorjahr um 1,3 Prozent.

Die Zahl der Vergehen gegen Urheberrechtsbestimmungen wuchs laut Statistik um knapp 55 Prozent auf 32.374 Fälle. Der Anstieg sei auf zunehmende illegale Downloads in Internet-Tauschbörsen zurückzuführen sowie auf Verfolgungsinitiativen der Musikindustrie, heißt es in dem Bericht. Die registrierte Computerkriminalität sei um 6,4 Prozent auf 62.944 Fälle gestiegen. Dazu beigetragen habe die Zunahme der Fälle von Fälschungen von Zahlungskarten, Schecks und Wechsel um 66,4 Prozent auf 5927 Fälle, des Ausspähens von Daten um 61,5 Prozent auf 4829 Fälle und der "Softwarepiraterie" zur privaten Nutzung – zum Beispiel von Computerspielen – um 55,2 Prozent auf 2979 Fälle. Die gewerbsmäßige Softwarepiraterie ging um knapp 40 Prozent auf 437 Fälle zurück und der Betrug mit gestohlenen Debitkarten mit PIN um 7,3 Prozent auf 25.348 Fälle.

Die Zahl der Betrugsfälle mit gestohlenen Debitkarten ohne PIN ging 2007 um 30,4 Prozent auf 28.936 zurück. So wie in den Vorjahren, als in diesem Bereich ebenfalls ein Rückgang vermeldet wurde, sei dies auf eine zunehmende Ausweiskontolle im Handel zurückzuführen. Auch habe das System KUNO zum Schwund beigetragen, bei dem die teilnehmenden Geschäfte informiert werden, wenn eine Karte gesperrt wurde. Der Betrug mit gestohlenen Kreditkarten sei hingegen um knapp 4 Prozent auf 9271 Fälle gestiegen. (anw)