GDC09: Online-Aktivierung soll Frühstart kopierter Games for Windows unterbinden

Microsoft hat auf der GDC neue Kopierschutzmechanismen für Games for Windows vorgestellt. Demnach wird künftig eine Online-Aktivierung Pflicht, wie auch Spiele individuelle Online-Accounts bekommen.

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Dass PC-Spiele illegal kopiert werden, ist der Branche verständlicherweise ein Dorn im Auge. Besonders schmerzt es die Entwickler jedoch, wenn ihre Werke vor dem offiziellen Verkaufsstart in Tauschbörsen gelangen, so dass jeder ungeduldige Spieler, der ansonsten das Spiel gekauft hätte, es sich illegal besorgt. "Dies kann in einigen Fällen die Hälfte der Umsätze ausmachen", klagte Drew Johnston, Produkt-Manager der Windows Gaming Platform auf der Game Developers Conference in San Francisco. Microsoft will diesem Treiben zukünftig einen Riegel vorschieben und Entwicklern von "Games for Windows" eine Online-Aktivierung ermöglichen. Vor dem ersten Start prüft die Software über eine Online-Verbindung, ob der Titel überhaupt schon freigegeben ist. Erst dann werden die Programmdateien entschlüsselt. Dadurch sollen auch Vorabverkäufe von Händlern gestoppt werden, die sich nicht an den offiziellen Verkaufstart halten.

Darüber hinaus sollen künftig die Lizenzen von Online-Spielen mit personengebundenen Accounts verknüpft werden. Der Käufer eines Spiels kann es auf unterschiedlichen Systemen installieren, muss sich zum Spielen aber einloggen. Dieser lizenzgebundene Schutz würde es beispielsweise erlauben, dass Entwickler ihre Spiele zukünftig selbst über Tauschbörsen verbreiten und somit Traffic-Kosten sparen. Der Spieler muss lediglich einen Lizenzschlüssel kaufen, mit dem er die Kopie für seinen Account aktiviert. Auch seine Speicherstände werden mit seinem Account verknüpft und auf Servern hinterlegt.

Das von Valve Software unterhaltene Online-Vertriebssystem Steam will sogar noch einen Schritt weiter gehen: In Zukunft werde man nicht mehr die ausführbaren Programme mit einem Kopierschutz oder per DRM schützen müssen, sondern jeder Spieler bekommt einen individuellen Programmcode – von Valve "Custom Executable Generation Technology" genannt –, der nur in Verbindung mit seinem Account funktioniert. Er kann zwar auf beliebig viele PCs kopiert werden, lässt sich aber nur starten, wenn der Spieler sich einloggt. (hag)