Online-ReisebĂĽros florieren
Die Kundschaft der Online-ReisebĂĽros hat 1999 im Schnitt weitaus teurere Reisen gebucht als der durchschnittliche Urlauber.
Die Kundschaft der Online-Reisebüros ist nicht nur auf Billigangebote aus. Sie hat 1999 im Schnitt mit 3130 Mark weitaus teurere Reisen gebucht als der durchschnittliche Urlauber (1760 Mark). Zu diesem Ergebnis kommt der Europäische Reise-Monitor 1999, den die Tourismusforscher des Münchner Instituts IPK International am Wochenende auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin vorgestellt haben. Auch diejenigen, die sich im Internet informieren und dann offline buchen, lagen mit 2740 Mark pro Reise über dem allgemeinen Durchschnitt.
Obwohl das Geschäft der Online-Reisebüros von 1998 bis 1999 um 300 Prozent gestiegen ist, macht es nur zwei Prozent der gesamten Umsätze der Branche aus. IPK International rechnet aber "selbst unter konservativer Sichtweise" damit, dass die Zahl der Buchungen über das Internet bis zum Jahr 2003 von derzeit fünf auf über 20 Millionen ansteigen wird.
Die Branchenführer TUI Group und Condor-Neckermann Touristic AG beschwichtigen die traditionellen Reisebüros, die einen Verdrängungswettbewerb durch das neue Medium befürchten. Der Konzernsprecher von Condor-Neckermann Touristic, Stefan Pichler betont, dass das Internet auch in Zukunft nur eine Ergänzung zu herkömmlichen Vertriebsarten bleiben wird. Aber wohl keine unattraktive Ergänzung – jedenfalls hat die TUI gerade ihr neues Online-Buchungssystem freigeschaltet und erklärt, sie wolle sich an die Spitze des Online-Reisemarkts setzen. (ad)