Studenten entdecken zufällig besonders erdnahe Supernova

Bei einem kurzen Workshop an einem Teleskop haben Studenten in London per Zufall eine Supernova entdeckt, die sich in 12 Millionen Lichtjahren Entfernung ereignete. Inzwischen erforschen Astronomen in aller Welt die Sternenexplosion.

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Studenten am Observatorium der Universität von London haben per Zufall die erdnächste Supernova seit fast zehn Jahren entdeckt. Das berichten sie auf der Seite der Fakultät für Mathematik und Physik. Die International Astronomical Union (IAU) hat die Entdeckung inzwischen bestätigt und auf den Namen SN 2014J getauft. Explodiert ist demnach ein Stern des Typs Weißer Zwerg in der 12 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M82. Mit einem guten Amateurteleskop könne die Supernova nun von jedem am Nachthimmel im Sternbild Großer Bär gefunden werden.

Derart nahe Supernovae bekommt man auf der Erde nur vergleichsweise selten zu sehen, erklären die Entdecker. Zuletzt war mit SN 1993J im März 1993 eine Sternenexplosion in vergleichbarer Nähe zur Erde entdeckt worden. Sie fand in 11 Millionen Lichtjahren Entfernung in der Galaxie M81 statt. Die erdnächste Supernova seit Erfindung des Teleskops hatten Astronomen wenige Jahre zuvor mit SN 1987A entdeckt. Sie hatte 168.000 Lichtjahre entfernt stattgefunden.

Supernova SN 2014J (5 Bilder)

Die Supernova

Vergleichsbild mit und ohne Supernova (Bild: UCL/University of London Observatory/Steve Fossey/Ben Cooke/Guy Pollack/Matthew Wilde/Thomas Wright)

In dem Artikel werden nun die Zufälle beschrieben, die zu der bedeutenden Entdeckung führten. Eigentlich habe es sich nur um einen zehnminütigen Workshop an dem Teleskop gehandelt. Für mehr sei wegen aufziehender Wolken keine Zeit gewesen. Die Studenten hätten als Zielobjekt M82 ausgewählt, wo dann der neue Lichtpunkt aufgefallen sei. Danach hätten sie rasch mehrere Aufnahmen gemacht, um Instrumentenfehler auszuschließen, bevor ihr Professor einen Bericht an die IAU schreiben konnte. Schließlich haben Astronomen in aller Welt die Entdeckung bestätigt und erforscht. Unter anderem wurden Spektralanalysen durchgeführt, um die Zusammensetzung des zerstörten Sterns herauszufinden.

[Update 24.01.2014 - 6:40 Uhr] Mit SN 2008iz wurde vor sechs Jahren eine Sternenexplosion in der Galaxie M82 festgestellt, die später als Radiosupernova klassifiziert wurde. (mho)