Drillisch weist 184 Millionen Euro Verlust aus

Die liquiden Mittel des Mobilfunk-Dienstleisters verringerten sich im Geschäftsjahr 2008 um 80,4 Millionen Euro und betrugen zum Stichtag 31. Dezember nur noch 4,3 Millionen Euro.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Mobilfunk-Dienstleister Drillisch hat im Geschäftsjahr 2008 nach hohen Abschreibungen tiefrote Zahlen geschrieben. Wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag in Maintal bei Frankfurt mitteilte, wurde bei einem Umsatz von 350 Millionen Euro (minus 3,2 Prozent) unter dem Strich ein Verlust von 184 Millionen Euro ausgewiesen. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 24,3 Millionen Euro erzielt worden. Hintergrund seien Abschreibungen auf den Wert der Beteiligung an der freenet AG in Höhe von 202,4 Millionen Euro, heißt es bei Drillisch.

Drillisch hatte zusammen mit der United Internet AG im Jahr 2007 versucht, den Telekommunikationsanbieter freenet zu übernehmen und dazu den Anteil an dem Büdelsdorfer Unternehmen über die gemeinsame MSP Holding GmbH auf nahezu 26 Prozent erhöht. Aus der Übernahme wurde letztlich aber nichts – und der Kurs der freenet-Aktie stürzte nach einem Hoch von rund 25 Euro Mitte 2007 auf bis unter 3 Euro ab. Nach Vorlage der eigenen Geschäftszahlen für 2008 am heutigen Donnerstag notiert das freenet-Papier derzeit bei rund 4,20 Euro.

Die liquiden Mittel von Drillisch verringerten sich im Geschäftsjahr 2008 laut Bericht (PDF-Datei) um 80,4 Millionen Euro und betrugen zum Stichtag 31. Dezember 4,3 Millionen Euro. Die Aktiva nahmen um insgesamt 203,7 Millionen Euro ab. Die Zahl der Mitarbeiter sank im Jahresdurchschnitt um 7,2 Prozent auf 347. Die Bezüge des zweiköpfigen Vorstandes der Drillisch AG (Paschalis Choulidis und Vlasios Choulidis) beliefen sich auf 1,895 Millionen Euro, davon 1 Million als "erfolgsabhängige Komponente".

An Paschalis Choulidis wurden über die Baugemeinschaft Maintal, deren Gesellschafter er gemeinsam mit Marianne Choulidis ist, zudem 507.000 Euro für die Vermietung von Büroräumen an Drillisch gezahlt. Die Zahl der Drillisch-Mobilfunkkunden belief sich zum Jahresende auf zirka 2,37 Millionen, von denen 64,3 Prozent (1,53 Millionen) Prepaid-Angebote nutzten. Die Tochtergesellschaften Telco, Victorvox, Alphatel und McSim wurden im Dezember 2008 zur Drillisch Telecom verschmolzen. (pmz)