Open Data: Kostenloser Pumpen-Rechner für Löschwasserförderung

Bei der Löschwasserförderung über lange Strecken müssen mehrere Pumpen hintereinander geschaltet werden. Die optimale Verteilung lässt sich nun online berechnen, wobei das Geländeprofil und die Minimal- und Maximaldrücke berücksichtigt werden.

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Feuerwehr im Einsatz: Steht über das Hydrantennetz nicht genug Löschwasser zur Verfügung, wird's kompliziert. Open Data kann helfen.

Bei Großbränden genügt die über das Hydrantennetz bereitgestellte Wassermenge häufig nicht für eine effektive Brandbekämpfung. Die Feuerwehren stehen daher regelmäßig vor dem Problem, zusätzlich Wasser aus weit entfernten Gewässern, Zisternen oder Tümpeln an den Einsatzort heranführen zu müssen – Schlauchlängen von über einem Kilometer sind dabei keine Seltenheit.

Die Schwierigkeit besteht darin, die minimal benötigte Anzahl und die optimale Verteilung der Feuerlöschkreiselpumpen entlang der Förderstrecke zu bestimmen: So benötigen die Pumpen einen Eingangsdruck von 1,5 bis 2 Bar, damit die automatische Entlüftung korrekt arbeitet, der Ausgangsdruck ist auf maximal 12 Bar beschränkt. Der Druckverlust berechnet sich aus den Reibungsverlusten in den Schläuchen und dem Höhenunterschied zwischen Entnahme- und Abgabestelle.

Der Online-Rechner von Wasserkarte.info übernimmt diese Aufgabe. Dazu wird die Förderstrecke einfach in eine Karte eingezeichnet. Anschließend berechnet das Programm anhand des Geländeprofils die Anzahl und den exakten Standort der benötigten Verstärkerpumpen. Hat man im Vorfeld auch das Hydrantennetz des Orts kartografiert, bekommt man außerdem einen Hinweis auf etwaige nahegelegene Hydranten, die von den Pumpen zusätzlich angezapft werden könnten.

Derzeit stehen lediglich die Geländeprofile von Oberösterreich zur Verfügung, die das Land im Rahmen der Open-Government-Data-Initiative bereitgestellt hat. Geplant ist die Erweiterung des Einsatzgebiets auf ganz Österreich. Der Online-Rechner lässt sich auch verwenden, um vorab die Pumpen-Standorte für bestimmte Einsatzszenarien zu berechnen und dann auszudrucken, sodass man im Einsatzfall nicht auf einen Rechner mit Internetverbindung angewiesen ist. Die Nutzung des Rechners erfordert lediglich eine kostenlose Registrierung. (mid)