Kanalhaus aus dem 3D-Drucker

In Amsterdam wird ein komplettes Kanalhaus mit einer 3D-Drucker-Konstruktion erschaffen. Nach seiner Fertigstellung ist das Kunstprojekt der Öffentlichkeit zugänglich.

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Von
  • Olaf Göllner

Größere Strukturen mit mehreren Metern Durchmesser sind bei 3D-Druckern bislang noch eine Seltenheit. Eine Künstlerinitiative druckt in Amsterdam nun ein komplettes Haus. Der Drucker trägt den Namen KamerMaker (Zimmermacher). Seine 3D-Druck-Technologie basiert auf modifizierter Ultimaker-3D-Drucktechnik. Damit kann die Maschine 3D-Objekte mit einem Umfang von bis zu 2m Breite × 2m Länge × 3,5m Höhe herstellen.

Das spätere Haus wird in einzelnen Teilabschnitten gedruckt und später dann zusammengesetzt.

Für den Hausbau haben sich die Künstler prominente Industriepartner gesucht, so liefert die Firma Henkel das Druckmaterial und Heijmans unterstützt mit seinen Erfahrungen welche Drucktechniken sich besonders zum Hausbau eignen. Laut Projektseite besteht das Baumaterial zu 80% aus biologisch nachwachsendem Rohstoff, die Grundlage für das PLA-Filament bietet Maisstärke.

Der KamerMaker kann große Strukturen wie etwa Säulen drucken.

Trotzdem ist das Projekt in erster Linie ein Kunstprojekt, welches auf dem Expo-Gelände die Verknüpfung von Design, Kultur und Technik durch neue Innovationen zeigen möchte. Jeder Raum wird separat ausgedruckt und dann erst in einem zweiten Schritt zum fertigen Haus zusammengesetzt. Das Kunstprojekt legt großen Wert darauf, dass jeder Raum einzigartig ist und über unterschiedliches Design und Baustil verfügt. Die strukturellen Eigenschaften werden sowohl digital, als auch vor Ort in Zusammenarbeit mit Statikern getestet.

Der Standort des Kanalhauses in Amsterdam.

Für die Künstler-Initiative ist das 3Dprintcanalhouse-Projekt zugleich Ausstellungsfläche, Forschungslabor und Baustelle für 3D-Druck-Architektur in einem. Das fertige Haus soll am 2. März 2014 auch für die Öffentlichkeit begehbar sein.

(ogo)