Avatar: Das Anti-NSA-Betriebssystem

Der Kern des von zwei finnischen Programmierern entworfenen Systems soll im Browser laufen.

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Unter dem Namen Avatar entwickeln zwei finnische Programmierer ein Browser-basiertes Betriebssystem, das sämtliche derzeitige Überwachung, etwa durch die Geheimdienste, aushebeln soll. Avatar befindet sich noch in der Entwicklung. Auf der Homepage stellen die Entwickler aber sehr detailliert die Prinzipien zur Diskussion, damit Probleme möglichst früh erkannt werden und sie sie vor dem Release des Systems beheben können.

Jede Avatar Bridge fungiert als Knoten in einem Peer-to-Peer-Netzwerk.

(Bild: Avatar Team)

Im wesentlichen besteht Avatar OS aus einer in JavaScript geschriebenen Anwendung, die in "modernen Browsern" laufen soll. Die sogenannte Avatar Bridge soll den Funktionsumfang von Avatar OS wesentlich erweitern, insbesondere bei den Netzwerkfunktionen. Die Avatar Bridge ist eine separate Anwendung, die der Benutzer auf seinem Rechner installieren kann. Sie soll für Windows, Mac OS und Linux verfügbar sein. Das Avatar Network schließlich ist ein anonymes Peer-to-Peer-Netzwerk, bei dem die Bridges als Knoten fungieren. Es nutzt ein eigenes Protokoll, das sogenannte Phantom-Protokoll.

Zu den Design-Prinzipien von Avatar gehört, dass Datenschutz und Sicherheit von allen Daten als Grundeinstellung gewährleistet werden soll. Die Grundfunktionen von Avatar sollen nicht von externen Diensten, Produkten oder Institutionen abhängig sein. Das Network soll auch dann Datensicherheit und -schutz gewährleisten, wenn der Datenverkehr zwischen den Knoten abgefangen wird und wenn Knoten im Netz kompromittiert sind oder ausfallen.

Alles in allem erscheint Avatar als sehr ambitioniertes Projekt für zwei Personen. Insofern ist es ein kluger Zug, sich mit ihrem Konzept früh an die Öffentlichkeit zu wenden, um es auf Schwachstellen abklopfen zu lassen. Bislang ist die Diskussion auf der Homepage allerdings noch nicht so recht in Gang gekommen. (jo)