Holtzbrinck schickt nächstes Web-2.0-Pferd ins Rennen

Im April will die Verlagsgruppe Holtzbrinck den Internet-Musikdienst Steereo.de starten. Derzeit würden Verhandlungen mit Konzernen wie Sony Music Entertainment und der Warner Music Group geführt, die einen großen Teil der Inhalte liefern sollen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Verlagsgruppe Holtzbrinck steigt in den Markt der Internet-Musikdienste ein. In der zweiten Aprilhälfte werde eine geschlossene Betaphase von Steereo.de starten, erklärte der Chef der Holtzbrinck-Tochter Grassroot Media gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD). Derzeit würden Verhandlungen mit führenden Musikkonzernen wie Sony Music Entertainment und der Warner Music Group geführt, die einen großen Teil der Inhalte liefern sollen.

Ähnlich wie etwa bei Last.fm sollen Nutzer von Steereo.de künftig kostenlos Musikstreams hören können. Finanziert werden soll der Dienst über Werbung. Geplant ist zudem eine kostenpflichtige Variante, die sich durch "bessere Qualität" und Werbefreiheit auszeichnen soll, heißt es bei der FTD. Dafür will Holtzbrinck den Angaben zufolge "eine Gebühr von monatlich unter 10 Euro" verlangen. Ein Download-Angebot sei hingegen nicht geplant.

Intern werde auch über eine Kooperation zwischen Holtzbrinck-Portalen wie StudiVZ und Steereo.de diskutiert, berichtet die FTD. Die 13 Millionen Mitglieder der VZ-Gruppe seien die passende Zielgruppe. "Es gibt Dinge, die laufen in sozialen Netzwerken gut – dazu gehört auch Musik", zitiert die Wirtschaftszeitung einen Holtzbrinck-Manager. Mit seinen Internetangeboten erzielte der Holtzbrinck-Konzern im vergangenen Jahr rund 250 Millionen Euro Umsatz.

Allein die Konzern-Tochter Holtzbrinck Ventures ist an etwa 40 Webseiten beteiligt, zu den größeren Marken gehören Parship, My Hammer und Brands 4 Friends. Holtzbrinck Networks zugeordnet ist die bekannteste Online-Tochter StudiVZ mit ihren Schwestermarken SchülerVZ und MeinVZ. Doch längst nicht alle ins Rennen geschickten Holtzbrinck-Pferde erweisen sich letztlich auch als Sieg-Galopper. So wurde etwa das Web-2.0-Nachrichtenportal Zoomer nach nur einem Jahr gerade wieder eingestellt. (pmz)