EU-Kommissarin Kroes will Meldepflicht für Spionage-Vorfälle

Unternehmen sollen Datenverluste melden, egal ob sie auf Hackerangriffen oder Spionage von Geheimdiensten beruhen.

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Von
  • Tim Gerber

Will Meldepflicht für Datenverlust durch Spionage gesetzlich verankern: Kommissionsvizepräsidentin Neeli Kroes (mit ihrem Berater Karl-Theodor zu Guttenberg).

(Bild: EU-Kommission)

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Neelie Kroes fordert "eine gesetzliche Meldepflicht für alle in Europa tätigen Firmen, denen Daten abhanden gekommen sind". Ob die Daten "durch Hacker oder durch Geheimdienste" abgeschöpft würden, solle nach den Vorstellungen von Kroes keine Rolle spielen, erklärte sie gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Der Idee, den elektronischen Datenverkehr zur Sicherheit weitgehend über europäische Rechenzentren abzuwickeln, teilte Kroes dem Bericht zufolge eine Absage: "Es ist nicht realistisch, dass wir Daten innerhalb Europas behalten können, und der Versuch könnte die Offenheit des Internets gefährden." Kroes spricht sich stattdessen für die Entwicklung von Qualitässiegeln für die Datensicherheit aus.

Vizepräsidentin Kroes, die Innerhalb der EU-Kommission für die Digitale Agenda zuständig ist, war in ihrer Amtszeit in die Schlagzeilen geraten, weil sie den frisch als Verteidigungsminister geschassten Karl-Theodor zu Guttenberg zu ihrem Berater für die "Freiheit im Internet" berufen hatte. (tig)