TV-Sender Sky infomiert Kunden über Datenleck - nach drei Monaten

Sky bestätigte Anfang November 2013, dass Daten seiner Kunden "unbefugterweise in die Hände Dritter gelangt" sind. Doch erst jetzt erhielten Betroffene ein Schreiben des Pay-TV-Senders zu diesem Vorfall.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 60 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Eine Reihe von Sky-Deutschland-Kunden wurden in vergangenen Tagen vom Pay-TV-Sender in einer Mails und Briefen darauf hingewiesen, dass ihre Kundendaten "erbeutet und an Dritte weitergegeben wurden" – darunter neben Namen, Adressen und Telefonnummern auch Bankleitzahlen und Kontonummern. Möglich wäre, so ist in dem Schreiben weiter zu lesen, dass Unbekannte telefonisch dazu auffordern, etwa an einem Gewinnspiel teilzunehmen und ein Zeitschriftenabonnement abzuschließen. Vereinzelt sei es auch vorgekommen, dass Kunden Bestätigungsschreiben von diesen Dritten für einen Abonnementabschluss zugeschickt bekommen hätten.

Der eine oder andere heise-online-Leser mag nun ein Déjà-vu haben: Tatsächlich informiert Sky nämlich nicht über einen aktuellen Fall, sondern bezieht sich auf das das Datenleck, das der Pay-TV-Sender bereits Anfang November eingestanden hatte – also vor rund drei Monaten. In der offiziellen Mitteilung hatte der Sender schon damals behauptet, "die betroffenen Kunden informiert zu haben." Schon damals ließ sich diese Behauptung leicht anhand von Aussagen von Sky-Kunden widerlegen.

Die Aussage im letzte Absatz des aktuellen Schreibens, wonach das Unternehmen Vorreiter bei der Sicherheit von Kundendaten sei und "stolz auf das Vertrauen, das uns unsere Kunden schenken", klingt da schon etwas eigenartig. Nicht zuletzt, weil Sky die angeschriebenen Kunden darum bittet, verdächtige Kontakte doch "bitte umgehend" zu melden. Dafür gibt es eine Hotline, eine Website und eine Mailadresse. Und obwohl "Sicherheitsexperten bestätigt haben, dass es mit den gestohlenen Daten nahezu unmöglich ist, direkten Zugriff auf Bankkonten zu erhalten", wurden von Sky „Tipps zum Schutz Ihrer digitalen Daten“ zusammengestellt.

Vielleicht hat die ins Leben gerufene Arbeitsgruppe einfach bislang keine Zeit gefunden, die betroffenen Kunden zu unterrichten. Immerhin ist diese, so ist in dem Schreiben ebenfalls nachzulesen, "beinahe rund um die Uhr mit der Thematik befasst". (nij)