Spitzelaffäre: Konzernzentrale der Telekom von Staatsanwaltschaft durchsucht
Während die Staatsanwaltschaft in der Bespitzelungsaffäre aktiv wird, hat der unter Druck geratene Telekom-Chef René Obermann weiter die Rückendeckung des Bundes als Großaktionär erhalten.
In der Bespitzelungsaffäre bei der Telekom soll die Bonner Staatsanwaltschaft nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet haben. Zudem wurde die Konzernzentrale der Deutschen Telekom am Donnerstag von Beamten der Staatsanwaltschaft durchsucht, erfuhr dpa. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Fred Apostel, sagte dem Bonner General-Anzeiger, man werde frühestens am Nachmittag eine Stellungnahme abgeben. Die Behörde bestätigte, dass die Ermittlungen aufgenommen wurden, wollte aber nähere Angaben erst nach den "derzeit laufenden Maßnahmen" machen.
Telekom-Sprecher Philipp Schindera sagte gegenüber dpa, dass angesichts der Schwere der Vorwürfe von einer Einleitung eines Ermittlungsverfahrens auszugehen war. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir an einer lückenlosen Aufklärung interessiert sind."
Derweil hat der in der Bespitzelungsaffäre unter Druck geratene Telekom-Chef René Obermann weiter die Rückendeckung des Bundes als Großaktionär erhalten. Der Vorstandsvorsitzende habe entschiedene Maßnahmen eingeleitet, allen Vorwürfen nachzugehen und sie aufzuklären, erklärte ein Sprecher des Finanzministeriums. "Er hat unsere volle Unterstützung dabei." Zuvor hatte sich am Mittwochabend auch der gesamte Aufsichtsrat hinter den Konzernchef gestellt. Das Kontrollgremium unterstütze Obermanns Kurs der Aufklärung, hieß es.
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(jk)