SGI steht vor Übernahme durch Konkurrenten

Zum zweiten Mal musste Serverhersteller Silicon Graphics Gläubigerschutz beantragen. Konkurrent Rackable Systems legte ein Übernahmeangebot vor, über das nun der Insolvenzrichter entscheidet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der US-Serverhersteller Silicon Graphics (SGI) hat am heutigen Mittwoch zum zweiten Mal nach 2006 Gläubigerschutz nach US-Insolvenzrecht (Chapter 11) beantragt. Gleichzeitig hat Konkurrent Rackable Systems ein Übernahmeangebot vorgelegt. Der kalifornische Server- und Speicherpezialist will SGI samt Verbindlichkeiten für rund 25 Millionen US-Dollar (18,9 Millionen Euro) übernehmen, teilten beide Unternehmen mit. Der Insolvenzgericht muss der Transaktion zustimmen, mit der Abwicklung des Geschäfts wird innerhalb von 60 Tagen gerechnet.

Nach Angaben des Wall Street Journal ist SGI bei Unternehmenswerten von 390 Millionen US-Dollar mit 526 Millionen US-Dollar Schulden belastet. SGI mache für die erneute Zahlungsunfähigkeit auch Spätfolgen der ersten Insolvenz sowie verfehlte Unternehmensziele verantwortlich. Der Computerhersteller hatte im Mai 2006 erstmals Gläubigerschutz beantragt und war fünf Monate später aus dem Insolvenzverfahren entlassen worden, hat die Schwierigkeiten aber nie ganz hinter sich lassen können.

Im Schlussquartal 2008, dem zweiten des SGI-Geschäftsjahres, hatte das Unternehmen bei Umsätzen von 82,8 Millionen US-Dollar einen Verlust von 49,2 Millionen US-Dollar ausgewiesen. Im Dezember 2008 hatte das Unternehmen angekündigt, 225 Arbeitsplätze abzubauen. Anfang März folgte Medienberichten zufolge eine weitere Sparrunde mit zusätzlich 120 Entlassungen. Derzeit arbeiten noch etwas über 1100 Menschen bei SGI. (vbr)