Debian entscheidet sich für Systemd – zumindest fürs Erste

Ein Debian-Gremium zur Klärung von Streitfragen hat festgelegt, dass Debian 8 (Jessie) mit Systemd booten soll. Das Gremium hat es den Debian Entwicklern aber leicht gemacht, die Entscheidung zu revidieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 191 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Systemd ist Gewinner einer seit Samstag Abend laufenden Abstimmung, in der das Debian Technical Committee über das Standard-Init-System für Debian 8 (Jessie) abgestimmt hat. Am Ende der Abstimmung waren sowohl Systemd und Upstart teil der Schwartz-Menge, über die das Gremium die Sieger solcher Abstimmungen bestimmt. Bei solch einem Patt darf der Vorsitzende des Gremiums die Entscheidung treffen; Die Möglichkeit hat Bdale Garbee wahrgenommen und Systemd zum Init-System gekürt, das Debian 8 in Gang bringen soll.

In der Bekanntgabe des Ergebnisses erläuterte Garbee indes, das Gremium werde das Ergebnis einer General Resolution (GR) übernehmen, falls solch eines zur Bestimmung des Standard-Init-Systems in Debian 8 entstünde. Bei solch einer Abstimmung unter den rund tausend wahlberechtigten Debian Developer (DD) bräuchte ein Vorschlag normalerweise eine Zweidrittelmehrheit, um eine Entscheidung des Technical Committee zu revidieren, das Streitfragen bei der Entwicklung der Linux-Distribution klärt.

Lediglich sechs Debian Developer sind nötig, um eine General Resolution durchzudrücken. Vieles deutetet darauf hin, dass solch eine Zahl zusammenkommt, denn das Thema bewegt die Gemüter schon seit Monaten so stark, dass viele lange und teilweise heftige Diskussionen entstanden. Der Höhepunkt war der in den letzten Tagen schwelende Zank, den die jetzt abgeschlossene Abstimmung des Debian Technical Committee ausgelöst hat. (thl)