Online-Drogenmarktplatz Utopia ausgehoben

Deutsche und niederländische Ermittler haben den Online-Drogenmarktplatz Utopia geschlossen. Insgesamt gingen fünf Verdächtige ins Netz, einer davon in Deutschland.

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Die Polizei in Deutschland und den Niederlanden hat einen Online-Marktplatz geschlossen, auf dem illegaler Handel getrieben wurde. Dabei wurde ein 21-Jähriger in Bad Nauheim bei Frankfurt verhaftet, der einer der Betreiber der Plattform sein soll, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. In den Niederlanden gingen laut Mitteilung der dortigen Staatsanwaltschaft drei weitere Beschuldigte ins Netz. Ein vierter Niederländer, der bereits in Haft sitzt, muss sich ebenfalls verantworten.

Nicht nur Drogen...

(Bild: Openbaar Ministerie)

Utopia und das Vorgängerportal Black Market Reloaded zählten den Angaben nach zu den Schwarzmärkten im Internet, auf dem Drogen, Waffen, gestohlene Kreditkartendateien oder kriminelle Dienstleistungen gehandelt werden. Die beiden Portale waren nur über den Anonymisierungsdienst Tor erreichbar und akzeptieren lediglich Bitcoins, die pseudonyme Zahlungen ermöglichen.

...sondern auch Waffen gehörten zum offenbar reichhaltigen Sortiment von Utopia

(Bild: Openbaar Ministerie)

Laut der niederländischen Staatsanwaltschaft hatten die Ermittlungen Anfang 2013 begonnen. Undercover-Fahnder hatten unter anderem Waffen und Drogen erworben, darunter mehrere tausend Ecstasy Pillen und dutzende Gramm Kokain. Dabei verblüffte die Ermittler der Mitteilung zufolge, dass ihnen auch eine Anzahlung für einen Mordauftrag angeboten worden war.

Gegen den Mann aus Bad Nauheim lag ein europäischer Haftbefehl aus den Niederlanden vor. Ihm werden gewerbsmäßiger Computerbetrug, die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung sowie der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen. Bei ihm wurde eine Wallet mit 1000 Bitcoins sichergestellt, die einen aktuellen Wert von rund 500.000 Euro haben. Ein Utopia-Server, betrieben von einer Firma in Deutschland, wurde gestoppt.

Der bislang bedeutendste digitale Schwarzmarkt war die Silk Road. Die wurde nach zweijährigen Ermittlungen schließlich im Oktober 2013 vom FBI geschlossen. Wenige Wochen danach war aber bereits der Nachfolger Silk Road 2.0 online gegangen. (Mit Material der dpa) / (axk)