RAM-Disk im SAN beschleunigt Photoshop
Systemhaus empfiehlt FibreChannel-Netz und Solid State Disks für Photoshop-Arbeitsplätze mit Performance-Problemen.
Bei der Arbeit mit großen Bilddateien reagiert Adobe Photoshop manchmal sehr zäh. Das kann daran liegen, dass die Festplatten (alias Scratch Disks), auf denen Photoshop temporäre Auslagerungsdateien anlegt, nur geringe Datentransferraten liefern oder für Zugriffe auf verstreut liegende Sektoren lange Latenzzeiten benötigen. Deshalb rät Adobe auch dazu, die Scratch Disk möglichst auf einem separaten Festplattenlaufwerk oder sogar einem RAID-0-Verbund anzulegen.
Nicht jeder Computer (etwa Notebooks) lässt sich aber problemlos mit weiteren Festplatten aufrüsten, außerdem sind zusätzliche Laufwerke fehleranfällig, möglicherweise laut und steigern (im Falle von 3,5-Zoll-Festplatten) die Leistungsaufnahme eines Rechners um jeweils rund 8 bis 12 Watt. Für Firmen mit vielen Photoshop-Arbeitsplätzen offeriert nun das Systemhaus eo ipso eine Netzwerklösung, nämlich ein FibreChannel-SAN, welches die Arbeitsplatzrechner mit einer RAM-Disk des Herstellers Texas Memory Systems (TMS) verbindet. Auf der Messe drupa 2008 in Düsseldorf will eo ipso, eine Tochter der Firma HMK, nächste Woche eine Musterkonfiguration zeigen.
Die in Einschubgehäusen für 19-Zoll-Racks eingebauten Solid State Disks (SSDs) von TMS arbeiten vorwiegend mit DRAM, mittlerweile gibt es aber auch eine Flash-Speicher-Version (RamSan-500). Mit den zurzeit viel beworbenen SSDs im 2,5- und 1,8-Zoll-Format für Notebooks haben sie wenig gemein; sie liefern nach Herstellerangaben Daten mit kontinuierlichen Transferraten von bis zu 2,7 GByte/s und verarbeiten bis zu 100.000 Ein-/Ausgabeoperationen pro Sekunde. Ein 4-GBit-FibreChannel-(4G-FC-)Link überträgt allerdings im theoretischen Maximalfall höchstens 400 MByte/s.
Preise nannte eo ipso noch nicht; das Konzept lohnt sich aber wohl erst für größere Firmen: Dell USA etwa nennt für die günstigste TMS-SSD RamSan-300 mit 16 GByte einen Einstiegspreis von knapp 21.500 US-Dollar, eine (4G-FC-)FibreChannel-Karte kostet bei Apple 530 Euro, hinzu kommen noch spezielle Kabel und ein FC-Switch für einige tausend Euro. (ciw)