Linux-Standard LSB 4.0 als Beta veröffentlicht

Die Linux Foundation hat eine öffentliche Beta-Version der Linux Standard Base 4.0 (LSB 4.0) freigegeben. Die finale Version der Standardspezifikation, die es Programmierern und Softwareherstellern leichter machen soll, Anwendungen für verschiedene Linux-Distributionen zu entwickeln, soll noch in diesem Jahr erscheinen.

Als wichtigste Neuerungen der LSB 4.0 führt die Linux Foundation einen überarbeiteten Anwendungs-, einen Shellskript-Checker sowie ein neues Software Development Kit (SDK) auf. Letzteres ist nicht an einer bestimmten Version der LSB gekoppelt, sondern lässt sich genauso gut benutzen, um Anwendungen zum Beispiel für die derzeit aktuelle LSB 3.2 oder ältere Ausgaben zu schreiben. Der Linux Application Checker basiert auf einem Test-Framework, das von der Russischen Akademie der Wissenschaften und der Linux Foundation entwickelt wurde. Das Tool untersucht Binärdateien und gibt Aufschluss darüber, wie gut die jeweilige Anwendung unter LSB-zertifizierten Distributionen laufen wird.

Analog dazu funktioniert der neue Shellskript-Checker, der potenzielle Cross-Shell-Inkompatibilitäten abfängt. Das Tool soll gewährleisten, dass Skripte, die den Test bestehen, auf unterschiedlichen Systemen ihre Dienste tun. Für Kryptographie sieht die Stiftung wegen der besseren Abwärtskompatibiliät Mozillas Network Security Services (NSS) sowie die Netscape Portable Runtime (NSPR) OpenSSL vor. Die Referenz-Implementierung basiert nun nicht wie bei früheren Versionen der LSB auf Linux From Scratch, sondern auf den Tools von rPath.

Die Linux Standard Base, eine Initiative der ehemaligen Free Standards Group, wird von einer speziellen Arbeitsgruppe der Linux Foundation ständig weiterentwickelt. LSB-konforme Software soll auf allen Distributionen laufen, die den Standard unterstützen. Die Spezifikation sowie die Tools des Beta-Releases stehen auf der Projektwebseite zum Download bereit. (akl)