Fotografieren mit Optischen Filtern: Überblick

Die digitale Bildbearbeitung zaubert beinahe jeden Effekt nachträglich ins Bild, warum sollte man da heute noch Filter aufs Objektiv schrauben? Tatsächlich gibt es Effekte, für die Filter auch heute noch unentbehrlich sind, wie diese Praxisbeispiele unterstreichen. Wir zeigen, welche Filter sinnvoll sind und wo die Qualitätsunterschiede liegen.

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Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Ralph Altmann
Inhaltsverzeichnis

Geht es den Fototechnik-Ingenieuren vor allem darum, das vom Motiv gestreute Licht möglichst vollständig in digitale Tonwerte umzusetzen, so möchten kreative Fotografen lieber nach ihrer eigenen Rezeptur verfahren: Filter schwächen Lichtanteile ab, die verbleibenden setzen sich stärker durch. Anders als die Software-Filter im Bildbearbeitungsprogramm verändern die optischen Filter das Licht, bevor es auf Film oder Sensor fällt. So entstehen Effekte, die eine nachträgliche Bearbeitung nicht erreicht.

Die praktische und kosten günstige Lösung, wenn Objektive unterschiedlich große Gewinde haben: Zwei Schraubfilter (Weichzeichner Soft-Pro und 2-Blenden-Graufilter) in 77-mm-Fassung in Verbindung mit den beiden Adaptern für 72 mm und 52 mm Objektivgewinde sparen den Kauf weiterer Filter für andere Objektive.

(Bild: Ralph Altmann)

Das beste Beispiel ist ein Polfilter, der je nach Ausrichtung Spiegelungen in Fenstern verstärkt oder abschwächt. Aber auch Grau- und Grauverlaufsfilter erzielen verblüffende Wirkungen im Bild. Dennoch hat die digitale Revolution in der Fototasche gründlich aufgeräumt – zu recht: Orange- und Rotfilter für dramatische Schwarzweißfotos braucht heute niemand mehr, ebenso wenig Farbkorrekturfilter für wechselnde Lichtsituationen.

Der digitale Weißabgleich ersetzt alle Farbkonversionsfilter – ohne Lichtverlust. Die Schwarzweiß-Umsetzung des immer farbigen Kamerabildes gelingt heute bequemer und besser am Rechner, man kann sie sogar wieder rückgängig machen. Effektfilter wie Stern- und Prismenfilter waren schon immer Geschmackssache. Da sie dem Bild keine Information hinzufügen, die nicht auch nachträglich hineingezaubert werden kann, gibt es für sie vielfältigen digitalen Ersatz.