Fotografieren mit Optischen Filtern: Polarisation

Ein guter Polfilter gehört zur Grundausstattung eines jeden Landschaftsfotografen. Nicht nur, dass er blauen Himmel nochkräftiger erscheinen lässt, er eliminiert zudem Spiegelungen auf nichtmetallischen Oberflächen.

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Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Ralph Altmann
Inhaltsverzeichnis

Polarisationsfilter, kurz Polfilter genannt, lassen nur Licht hindurch, das in einer bestimmten Richtung polarisiert ist. Das Licht einer Glühlampe weist alle Polarisationsrichtungen auf, umgangssprachlich handelt es sich um unpolarisiertes Licht. Linear polarisiertes Licht entsteht beispielsweise bei der Reflexion an glatten, nicht metallischen Oberflächen wie Wasser oder Glas. Auch die Polarisation von Licht des blauen Himmels hat eine Vorzugsrichtung, am stärksten im Winkel von 90 Grad zur Sonne. Wenn die Sonne sehr hoch steht, kommt das linear polarisierte Licht also vor allem vom Horizont. Je wolkenreicher und trüber der Himmel, desto geringer ist allerdings auch die gerichtete Polarisation.

Auch von Sonne und blauem Himmel beschienene Motive ändern durch den Polfilter ihr Erscheinungsbild. Das Aus löschen des polarisierten Anteils des Himmelslichts "reinigt" und sättigt die Farben.

(Bild: Ralph Altmann)

Wenn man den Himmel gerne etwas blauer hätte, wirkt deshalb ein Polfilter meist nur gering oder gar nicht, während ein sowieso schon blauer Himmel leicht ins Kitschige übertrieben wird. Allerdings senkt der Polfilter auch den Helligkeitskontrast zwischen Himmel und Landschaft und ersetzt so manchmal einen Grauverlaufsfilter. Unterhalb des Horizonts setzt sich die positive Wirkung des Polfilters fort: Er filtert den "Blauschleier" heraus, den ein Schönwetterhimmel über Landschaft und Objekte wirft. Da dieser vom blauen, linear polarisierten Anteil des Himmelslichts herrührt, lässt er sich mit entsprechender Einstellung des Filters verringern, Grün und alle anderen Farben werden damit reiner und gesättigter.