Ausblick auf Android

Noch sind keine Smartphones für das offene Betriebssystem Android im Handel – auf der Entwicklerkonferenz Google I/O in San Francisco gab es trotzdem schon einen bunten Vorgeschmack, wie sich das "Google-Phone" einmal anfühlen könnte.

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Von
  • Peter König

Auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O in San Francisco hat der Suchmaschinen-Konzern die aktuelle Version des Smartphone-Betriebssystems Android vorgestellt, an dem Google als Mitglied der Open Handset Alliance beteiligt ist.

Videos im Netz von Demonstrationen auf der Konferenz liefern einen Vorgeschmack, wie künftige Android-Anwendungen auf Smartphones mit Touchscreen aussehen könnten. Zum Freischalten des Geräts beschreibt man mit der Fingerspitze einen individuellen Weg über ein Quadrat aus neun Punkten auf dem Bildschirm, der möglicherweise leichter zu merken ist als eine Zahlenkombination. Die Liste eingegangener Nachrichten zieht man von der Oberkante des Displays auf, kleine Anwendungen wie Kalender, Adressenliste oder ein Pac-Man-Klon erinnern an die Widgets beim iPhone. Der virtuelle Desktop ist größer als das Display und lässt sich mit dem Finger verschieben. Eine Bildschirmlupe hilft bei der Auswahl des geeigneten Ausschnitts, bevor man etwa in eine Webseite hineinzoomt.

Smartphones mit integriertem Kompass sollen später mit Androiden-Hilfe die Geodaten aus Google Maps automatisch korrekt einnorden können. Ein Demonstration auf der Konferenz zeigte jeweils jene Street-View-Bilder aus Google Maps an, die zur Himmelsrichtung passten, in die der Vortragende sein Handy streckte.

Aber nicht nur die Besitzer teurer High-End-Telefone sollen später Android benutzen können – im reduzierten Maß sollen auch Besitzer günstiger Massenware von den Funktionen des offenen Betriebssystems profitieren können, hieß es auf der Konferenz.

Der in Android eingebaute Browser setzt auf die Open-Source-Render-Engine WebKit auf, die ebenfalls in Apples Browser Safari ihren Dienst tut – auch auf dem iPhone. Jede Webseite, die für die Darstellung auf dem iPhone optimiert ist, sollte sich daher auch gut mit einem Android-Gerät betrachten lassen. Zusätzlich soll auf der Plattform auch eine spezielle Version von GoogleGears laufen – eine Browsererweiterung, die Daten aus Webanwendungen lokal speichert und damit deren Offline-Einsatz möglich macht.

Um die Entwicklung seiner offenen Smartphone-Plattform voranzutreiben, hat Google unter anderem einen Android-Programmierwettbewerb ausgeschrieben. Dessen erste Runde ging kürzlich zu Ende; die zweite startet erst, wenn erste Android-fähige Geräte zu haben sind – womit in der zweiten Hälfte des Jahres gerechnet wird. Bislang müssen sich Entwickler noch mit einem Emulator auf dem PC begnügen. (pek)