Fotografieren mit Optischen Filtern: Graufilter

Graufilter, auch ND-Filter genannt, schwächen das ins Objektiv eintretende Licht. Sie kommen bei Situationen mit zu viel Licht zum Einsatz. Aber es gibt auch noch andere Anwendungsgebiete.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ralph Altmann
Inhaltsverzeichnis

Wenn sich Blitzgeräte im Studio nicht weit genug herunterregeln lassen oder wenn bei Videoaufnahmen mit einer längeren Verschlusszeit gearbeitet werden soll kommen ND-Filter (Neutral-Dichte oder Neutral Density) zum Einsatz. Neben solchen technisch motivierten Anwendungen von Graufiltern spielen aber auch künstlerische Effekte eine Rolle: Graufilter erfordern längere Belichtungszeiten, was Bewegungen verwischt. Solche künstlerische Verfremdungen zählen zum Haupteinsatzgebiet kräftiger Graufilter.

Gewollte Bewegungsunschärfe, hier ganz ohne Graufilter: In dieser Halle war es so dunkel, dass sich bei Blende f/11 eine Belichtungszeit von 1/3 Sekunde ergab. Für die gewünschte Blickrichtung und Verwischung waren einige Versuche nötig.

(Bild: Ralph Altmann)

Möchte man im Studio mit großer Blende fotografieren, liefert die Blitzanlage oft schon zu viel Licht, gerade bei Makroaufnahmen, wo die Lichtquellen naturgemäß näher heranrücken. Die Leistung der Blitzanlagen lässt sich meist nur um fünf Blendenstufen herunterregeln. Ist sie damit immer noch zu hoch für die Wunschblende, hilft ein leichter Graufilter. Blitzt man im Freien, ist unter Umständen das Tageslicht allein schon so hell, dass die Kamera die erforderliche Blitzsynchronzeit gar nicht mehr schafft. Dieses Problem löst ebenfalls ein Graufilter.