Comcast-Entführer: Wir waren wütend

Die Ursache für den Comcast-Hack ist zwar nicht öffentlich bekannt, die Verursacher wollen aber einen Fehler in der Management Console des Registrars Network Solutions ausgenutzt haben. Das Motiv für die Domain-Umleitung soll Rache gewesen sein.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Die genaue Ursache für den Comcast-Hack ist zwar immer noch nicht öffentlich bekannt, in einem auf Wired erschienenen Interview geben aber die vermutlichen Verursacher an, einen Fehler in der Domain Management Console des Registrars Network Solutions ausgenutzt zu haben. Allerdings sei ein gewisses Maß an "Social Engineering" erforderlich gewesen. Bei ihrem Hack verbogen die Hacker mit den Pseudonymen EBK und Defiant die Namensauflösung von Comcast, dem größten TV-Kabelnetzbetreiber und zweitgrößten Internetprovider der USA. Laut dem von Kevin Poulsen geführten Interview hätten die beiden zudem Zugriff auf die Einstellungen zahlreicher anderer Domains gehabt.

Als Motiv für ihren medienwirksamen Eingriff gaben sie an, auf Comcast wütend gewesen zu sein. Zunächst hätten sie nur die administrativen Daten geändert. Als sie auf das Sicherheitsproblem aufmerksam machen wollten, seien sie von einem Comcast-Mitarbeiter am Telefon schroff abgewiesen worden. Daraufhin hätten sie die Domain auf einen eigenen Server umgeleitet. Ohnehin würden Defiant und EBK Hass gegenüber Comcast empfinden, unter anderem weil der Service so schlecht sei. Allerdings hätten die beiden Schulabbrecher wohl die Folgen ihrer Manipulation unterschätzt. Offiziell bestreitet Network Solutions gegenüber US-Medien, dass es ein technisches oder "Social Engineering"-Problem mit der Managementkonsole gäbe. Comcast wollte keine Stellungnahme abgeben.

Siehe dazu auch:

(dab)