Edward Snowden von Studenten zum Rektor der Uni Glasgow gewählt

Die Studenten der Glasgow University haben den Einsatz von Edward Snowden bei der Aufdeckung des NSA-Skandals anerkannt und ihn mit großer Mehrheit zu ihrem Vertreter gewählt. Nicht zum ersten Mal setzten sie solch ein Zeichen.

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Der NSA-Whistleblower Edward Snowden ist von den Studenten der Glasgow University mit großer Mehrheit zum neuen Rektor gewählt worden. Wie die Universität mitteilte, erhielt er im zweiten Wahlgang mehr als 3300 der rund 6300 abgegebenen Stimmen. Insgesamt sei bei der Wahlbeteiligung ein Rekord erreicht worden. Der Rektor der Universität soll die Studenten gegenüber der Universitätsleitung vertreten und sitzt dem Finanzausschuss vor. Da Snowden aber mit seinem temporären Asyl weiterhin in Russland festsitzt, wird er diese Aufgaben nicht erfüllen können. Die Vertreter der Kampagne zur Wahl Snowdens möchten diese auch als Bekenntnis zu demokratischen Rechten verstanden wissen und als Hinweis, dass man wichtigen Themen nicht gleichgültig gegenüber stehe.

Edward Snowden

(Bild: dpa, Guardian/Glenn Greenwald/Laura Poitras/Archiv)

Mit Snowden haben die Studenten nicht zum ersten Mal einen Vertreter gewählt, von dem nicht erwartet wird, dass er seine Aufgaben auch tatsächlich wahrnehmen kann. Zu seinen Vorgängern in dem Posten gehören etwa die südafrikanische Politikerin Winnie Mandela, ihr Landsmann Albert Luthuli sowie der israelische Nukleartechniker Mordechai Vanunu, der das Atomforschungsprogramm seiner Heimat aufdeckte. Trotzdem ist die Wahl in Glasgow nicht immer ein politisches Statement, andere Vertreter konnten ihre Aufgaben auch tatsächlich wahrnehmen.

Auf der Facebook-Seite der Kampagne zur Wahl Edward Snowdens wurde inzwischen auch ein Statement veröffentlicht, das von dem Gewählten selbst stammen soll. Das kann aber nicht überprüft werden. Der Zitierte zeigt sich darin dankbar und bezeichnet seine Wahl als Erinnerung daran, dass die Grundlage allen Lernens der Mut sei, einer Sache nachzugehen. "Wenn wir der Verletzung des fundamentalen Rechts auf freie Gedanken und Kommunikation nicht entgegentreten, werden wir die Grundlage unserer denkenden Gesellschaft verlieren." Die Verteidigung dieser Freiheit sei die Herausforderung unserer Generation und die Wahl zeige, dass die Studenten von Glasgow diese annehmen. (mho)