NSA-Skandal: Hunderttausende Anfragen nach Kundendaten bei AT&T

US-Unternehmen dürfen inzwischen zumindest teilweise darüber informieren, wie oft eine Behörde Einblick in die Daten von Nutzern verlangt. Nun hat auch AT&T diese Möglichkeit genutzt und spricht von Hunderttausenden Anfragen im Jahr 2013.

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Nach Verizon hat nun auch AT&T Zahlen zu den behördlichen Anfragen nach Kundendaten veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmen im Jahr 2013 mehr als 300.000 Anfragen nach Nutzerdaten bekommen. Denen sei man in den allermeisten Fällen nachgekommen, nur bei rund 17.000 habe man das geforderte gar nicht oder nur teilweise übermittelt. In mehr als 37.000 Fällen seien Standortdaten verlangt und rund 13.000 davon in Echtzeit übermittelt worden. Außerdem habe man zwischen 2000 und 3000 geheime National Security Letter erhalten und mehr als 35.000 Nutzerkonten seien von Überwachungsanträgen des geheimen Spionagegerichts FISC (Foreign Intelligence Surveillance Court) betroffen.

Wie schon bei Verizon sind die Zahlen bei AT&T damit deutlich höher, als die der Internetfirmen. Verizon hatte dazu erklärt, keine andere Industrie bekomme so viele Behördenanfragen wie die Telcomanbieter. Darüber hinaus bleibt zu Bedenken, dass sich nicht jede Anfrage nur um einen Kunden drehen muss. Edward Snowden hatte bereits im Juli 2013 enthüllt, dass die NSA regelmäßig auf einen Schlag alle Verbindungsdaten von US-Kunden erhält. Dazu ist lediglich eine Verfügung nötig, die der FISC immer abzunicken scheint. (mho)