GovData: Licht und Schatten beim Datenportal von Bund und Ländern

Das Bundesinnenministerium freut sich zum ersten Geburtstag von "GovData" über einen stark gewachsenen Datenbestand. Der Probebetrieb hat auch Schwächen offenbart, Verfechter offener Daten sind unzufrieden.

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Mit etwa über 1000 Datensätzen aus Bund, Ländern und Kommunen ging vor einem Jahr das Datenportal GovData online. Mittlerweile seien mehr als 6000 Datensätze abrufbar, hat das Innenressort jetzt bekannt gegeben. Der Bestand reiche mittlerweile von den Geodaten des Bundes bis hin zu Haushaltsplänen erster Gemeinden. Die monatliche Nutzerzahl liege derzeit bei rund 5500 Interessierten.

Ein vor Kurzem veröffentlichter Evaluierungsbericht des Testlaufs von der Beratungsfirma Capgemini hat Nachbesserungsbedarf vor allem bei der Nutzerfreundlichkeit, der Zielgruppen-Ausrichtung und den Suchfunktionen ausgemacht. Mittelfristig sollte demnach auch die Software-Architektur angepasst und ein modularer Baukasten vorangetrieben werden. Das Portal müsste auch für Bereiche wie Kollaboration und Big Data ausgebaut sowie für Forschungs- und Wirtschaftsdaten geöffnet werden.

Grundsätzlicher ist die Kritik von Open-Data-Verfechtern aus der Zivilgesellschaft. Sie beklagen vor allem, dass trotz weniger Fortschritte hierzulande bis heute "noch immer viele relevante Datensätze gar nicht oder nicht als offene Daten zugänglich" seien, die internationalen Prinzipien gerecht würden und die Informationen erst ernsthaft nutzbar machten. Nötig seien ein Bekenntnis zu Open Government und offenen Lizenzen sowie Verpflichtungen für Behörden, Datenbestände standardmäßig dafür herauszugeben. Sonst bleibe die Bundesrepublik weiter ein "Open-Data-Schwellenland". (anw)