"Offene Kooperationen für die Automobil-Software" Konferenz am 4. Juni in Esslingen

Das diesjährige Thema "Offene Kooperationen für die Automobil-Software" der Konferenz "Softwarekompetenz für die Zukunft" bietet einigen Kooperationen eine Plattform, um die Aktivitäten bekannt zu machen.

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Von
  • Andreas Graf

An Kooperationsmodellen wie AUTOSAR und Genivi zeigt sich, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Automobil-Industrie ein notwendiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit in der Softwareentwicklung ist. Neben den beiden bekannten Projekten gibt es viele weitere Aktivitäten in der Industrie, die weniger Aufmerksamkeit erfahren, aber deswegen nicht weniger interessant sind. Das diesjährige Thema "Offene Kooperationen für die Automobil-Software" bietet einigen Kooperationen eine Plattform, um die Aktivitäten bekannt zu machen.

Jedes Jahr bietet das Open Forum Stuttgart seinen Teilkonferenzen einen organisatorischen Rahmen für Veranstaltungen zum Thema "Software im Automobil". Die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart und das Projekt ELMOS unterstützen die Unterkonferenzen bei der Organisation. Regelmäßig sind das die von Gigatronik organisierte "A2A – Apps to Automotive" und die von itemis und Kugler-Maag gemeinsam organisierte "Softwarekompetenz für die Zukunft", die dieses Jahr am 4. Juni unter dem Motto "Offene Kooperationen für die Automobil-Software" steht.

Mit COMASSO stellt der COMASSO e.V. eine neue Kooperation vor, die im Bereich AUTOSAR gerade auf starkes Interesse stößt. Da AUTOSAR ein reiner "Papier-Standard" ist, entstehen bei der Umsetzung durch die einzelnen Anbieter unterschiedliche Auslegungen der Dokumente, die zu Inkompatibilitäten der Basis-Software führen kann. COMASSO erweitert die AUTOSAR-Philiosphie des "Cooperate on standardization, compete on implementation" durch eine Community-Umsetzung der AUTOSAR-BSW. Diese basiert auf der von der Robert Bosch GmbH in ihren Steuergeräten eingesetzten Software.

Allerdings kommt COMASSO noch ohne die von AUTOSAR definierten OS-Module. Hier könnte eine Zusammenarbeit mit dem Projekt ERIKA Enterprise, das ein zertifiziertes OSEK bereitstellt, interessant sein. Über ERIKA Enterprise haben wir bereits hier berichtet.

Die Entwicklung von Funktionen für das autonome Fahren stellen fest, dass AUTOSAR nicht ausreichend ist und neue Konzepte für die Software-Infrastruktur erforderlich sind. Die technischen Konzepte und die Anforderungen aus dem Bereich Safety werden in einer gerade startenden Initiative diskutiert. Insbesondere geht der Ansatz auf die technischen und organisatorischen Anforderungen des Open-Proof-Ansatzes ein, der die Anforderungen der ISO26262 im Kontext einer Open-Source-Entwicklung erfüllen muss.

Die zweite Tageshälfte legt den Schwerpunkt auf Werkzeuge und Methoden.

Die durchgängige Behandlung von Safety ist für sicherheitskritische Funktionen ein Muss. Im Forschungsprojekt SAFE entsteht eine durchgängige Plattform, die auf Eclipse basiert. Auf der Konferenz wird die durchgängige Modellierung auf Basis von Artop, EATOP und SAFE RTP vorgestellt.

Bei der Behandlung von Messdaten, die im Fahrzeug anfallen, führt die zunehmende Datenmenge und -komplexität zu Kostensteigerungen. Das Projekt openMDM bietet ein ASAM-ODS-Datenmodell, das auf die Projektspezifika angepasst werden kann. Das Eclipse-basierte Projekt bietet einen Baukasten, mit dem maßgeschneiderte Clients umgesetzt werden können. openMDM ist ein Open-Source Projekt, das in einer Community weiterentwickelt wird.

Open Source hat sich auch als Basis für kommerzielle Werkzeuge etabliert. Die ETAS GmbH wird vorstellen, welche Vorteile sich für die Kunden dadurch bei AUTOSAR-Werkzeugen und Consulting ergeben. Neben den auch für COMASSO relevanten Vorteilen durch verfügbare Referenzimplementierungen sind dies unter anderem die starke Anpassbarkeit an die Kundenumgebung, die schnellere Umsetzung von neuen Standards und die Vermeidung eines Vendor Lock-ins.

Angefragt, aber noch nicht bestätigt, ist ein Vortrag eines Zulieferers im Bereich Software-Sharing/Software-Build in der Beziehung zum OEM.

Die Konferenz bietet somit die Möglichkeit, sich sowohl über Umfang, Funktionalität, Status und Planung der Projekte zu informieren als auch Erfahrungen beim Einsatz und der Teilnahme an Open Source/Community Source auszutauschen. Die Veranstaltung findet am 4. Juni im Neckarforum in Esslingen (bei Stuttgart) statt. ()