"Archival Disc": Professioneller Blu-ray-Nachfolger soll 300 GByte fassen

Sony lobt optische Datenträger als besonders beständig. Damit diese als professionelle Archivierungsmedien bestehen können, muss jedoch an der Speicherkapazität geschraubt werden.

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Sony und Panasonic wollen einen neuen optischen Datenträger als Nachfolger für die Blu-ray Disc entwickeln, die mehr Daten speichern und länger haltbar sein soll. Hierfür haben die Firmen nun ihre Standards formuliert. Das neue Produkt soll "Archival Disc" heißen und zunächst 300 Gigabyte speichern können. Die ersten Scheiben sollen im Sommer 2015 ihre Marktreife erreichen. In weiteren Verlauf soll sich das Speichervolumen schrittweise von 500 auf 1000 Gigabyte steigern.

Sony präsentiert die geplanten Entwicklungsschritte.

(Bild: Sony )

Sony lobte in seiner Mitteilung optische Datenträger als besonders beständig, da diese "Staub- und Wasser-resistent" seien und auch mit Klimaveränderungen wenig Schwierigkeiten hätten. Allerdings müssten die Scheiben auch in Zukunft wesentlich mehr Daten aufnehmen, damit sie im professionellen Umfeld weiterhin als Speichermedium in Frage kommen. Filmindustrie und Cloud-Services fragten schon jetzt mehr Kapazität an.

Das gemeinsame Projekt wurde von den Firmen bereits am 29. Juli 2013 vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt war aber nur die Zielmarke 300 Gigabyte bis Ende 2015 gesetzt. Für das neue Produkt wurde inzwischen ein Logo entwickelt. Die Archival Disc soll beidseitig beschreibbar sein, wobei auf jeder Seite drei Datenschichten aufgetragen werden. Jede Schicht fasst etwa 50 GByte an Daten.

Das Logo für die Archival Disc ist schon fertig.

(Bild: Sony )

Die Unternehmen listen auch die geplanten Spezifikationen des neuen Datenträgers auf. So sollen die Laser wie auch bei der Blu-ray Disc mit einer Wellenlänge von 405 Nanometer arbeiten, bei einer Numerischen Apertur (NA) von 0,85. Der Spurabstand soll demnach 0,225 Mikrometer betragen. Ein Reed-Solomon-Code übernimmt die Fehlerkorrektur. Beschreiben lassen sich die Medien einmalig mit speziellen Brenner-Laufwerken.

Die doppelseitige Verwendung der Archival Disc lässt eine Nutzung im Konsumentenbereich für die Unterhaltungs-Industrie allerdings unwahrscheinlich erscheinen. Auch das Aufbringen von drei Datenschichten auf jeder Seite erfordert einen erhöhten Produktionsaufwand, der eine Massenfertigung für den Vertrieb von Filmen erschwert. Vielmehr dürften die Discs in Cartridges für Archiv-Schränke zusammengefasst werden. Für Privatanwender und als Medien für Filme und Musik ist derzeit hingegen kein ernstzunehmender, optisch per Laser abgetasteter Nachfolger der Blu-ray Disc und Audio-CD in Sicht. (kbe)