Chrome 33 erkennt selbst definierte HTML-Elemente

Während Google Chromes Stable-Channel aktualisiert, müssen auch manche Entwickler wegen einer Policy-Änderung ihre Chrome-Erweiterungen updaten.

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Von
  • Herbert Braun

Google hat heute die stabile Version von Chrome 33 veröffentlicht. Auffälligste Änderung ist eine Umgestaltung der Neuer-Tab-Seite, die offenbar nicht jeden Nutzer erfreut.

Ansonsten betrifft das Gros der Änderungen neu unterstützte Webtechniken. Als erster Browser unterstützt Chrome 33 HTML-Custom-Elemente. Diese Technik erlaubt es Webentwicklern, eigene Elemente zu definieren und sie mit JavaScript und CSS zu beschreiben. Ein "Shadow DOM" verkapselt dieses selbst erschaffene Element und sorgt unter anderem dafür, dass Stilzuweisungen nicht nach außen dringen.

Dieses Feature erschien erstmals in Chrome 31, musste dort aber noch in chrome://flags unter "experimentelle Webplattformfunktionen" und "experimentelle JavaScript-Funktionen" freigeschaltet werden. Das von vielen maßgeblichen Webstandard-Insidern formulierte Extensible Web Manifesto sieht darin die Schlüsseltechnik der künftigen HTML-Entwicklung.

Nachdem bereits Chrome 25 Spracherkennung eingeführt hatte, bringt nun Chrome 33 die andere Hälfte der Web Speech API, die Ausgabe ("Synthesis"). Der Browser kann nun Texte vorlesen und dabei an Schrauben wie Stimme, Tonhöhe und Sprache drehen. Die Page Visibility API, mit der eine Webseite feststellen kann, ob sie in einem sichtbaren Tab geöffnet ist, funktioniert nun ohne Präfix. Auch Mac-Nutzer können jetzt requestAutocomplete nutzen, um Formulare (etwa bei Zahlungen) teilautomatisiert auszufüllen.

CSS-Animationen und -Übergänge liegt nun eine neue Engine zugrunde, und Webfonts soll Chrome 33 nun praktisch verzögerungsfrei laden. Die mit Chrome 28 eingeführten Rich Notifications ersetzen nun die alten Benachrichtigungen. Unter den 28 reparierten Sicherheitsproblemen finden sich fünf mit hohem Gefährdungspotenzial. Wie Mitte letzen Jahres angekündigt, hat Google Chrome Frame eingestellt, mit der Nutzer Chrome in die Oberfläche des Internet Explorer einbetten konnten.

Zugleich forderte Google die Entwickler heute per Mail auf, ihre Chrome-Erweiterungen an die neuen Bedingungen anzupassen: Künftig sollen die Addons nur noch eine einzelne, "eng gefasste und leicht zu verstehende" Aufgabe erfüllen. Bündel verschiedener Utilitys sind nicht mehr zulässig. Als Beispiele nennt Google Toolbars mit breitem Funktionsumfang (wie Google sie bekanntermaßen selbst für die Konkurrenz anbietet), aber auch eine Erweiterung, die etwa "Produktbewertungen und -besprechungen anzeigt, aber auch Werbung in Webseiten einfügt" – was sich anscheinend auf die von dubiosen Werbetreibenden gekaperten Chrome-Erweiterungen bezieht.

Google hatte diese Richtlinie bereits vor Weihnachten veröffentlicht; für neue Addons gelten die neuen Extensions Quality Guidelines bereits. Entwickler bestehender Erweiterungen haben noch bis Juni Zeit, ihre Arbeiten gegebenenfalls zu ändern.

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