Isilons Storage-Cluster sollen in neue Zielmärkte vorstoßen
Die Medienbranche und Web-2.0-Firmen waren die ersten Kunden, die auf geclusterte Speichersysteme gebaut haben. Mit neuen Channel-Partnern will Isilon nun auch in traditionellere Segmente wie Telekommunikation, Finanzen und HPC vordringen.
Der amerikanische Anbieter von geclusterten Speichersystemen hat bisher vor allem Unternehmen der Medienbranche und Web-2.0-Firmen als Kunden gewinnen können. Mit neuen Channel-Partnern will Isilon nun auch in traditionellere Segmente wie Telekommunikation, Finanzen und High Performance Computing (HPC) vordringen. Denn die Zeit sei reif, das auf einem Distributed File System (DFS) namens OneFS basierende Speicherkonzept einer breiteren Anwenderschicht zugänglich zu machen, ist Steve Jenkins, Vice President und General Manager EMEA von Isilon, überzeugt. 2008 hat der Hersteller daher kurzerhand zum Clustered Storage-Jahr ernannt.
Bei ihrer optimistischen Markteinschätzung stützen sich die Isilon-Verantwortlichen allerdings auf günstige Rahmenbedingungen und ähnlich gelagerte Einschätzung von Analystenhäusern wie etwa Gartner oder Forrester Research. So prognostiziert beispielsweise Gartner-Analyst Pushan Rinnen, dass der Anteil von Netzwerkspeichern mit Cluster-File-System binnen vier Jahren von rund 10 auf über 40 Prozent ansteigen wird. Außerdem entfallen mittlerweile fast 60 Prozent aller neu kreierten elektronischen Daten auf unstrukturierte Dateien wie Textdokumente, Bilder oder Audio- und Video-Files, für deren Speicherung und Archivierung geclusterte NAS-Systeme besonders geeignet sind.
Seit dem Markteintritt vor knapp 4 Jahren habe Isilon inzwischen über 750 Kunden gewinnen können, während es geschätzt weltweit nur etwa 1500 Unternehmen gibt, die überhaupt Clustered Storage nutzen, betont Jenkins. Allein in Deutschland, wo Isilon erst seit 2006 aktiv ist, könne der Hersteller schon mehr als 10 Kunden vorweisen, die von den Vorteilen der hochgradig skalierbaren Architektur der Systeme überzeugt seien. Das Storage-Konzept von Isilon ist mit dem von Blade-Servern vergleichbar: einzelne sogenannte Storage-Nodes, die Rechenleistung, Speicherkapazität und Netzwerkkomponenten in einem kompakten Gehäuse vereinen, werden über Infiniband zu einem Cluster verknüpft.
Dabei verspricht der Hersteller nicht nur lineare Skalierung von Kapazität und Leistung beim Hinzufügen weiterer Nodes, sondern auch hohe Ausfallsicherheit durch Striping über alle Nodes mit Parity bis zu N+4. Der Ausbau ist zudem im laufenden Betrieb möglich, und die Verwaltung sämtlicher Systeme lässt sich zentral bewerkstelligen. Damit eignet sich Clustered Storage insbesondere für Anwender, die schnell auf veränderte Speicheranforderungen reagieren müssen, ohne dafür allzu große Überkapazitäten bereithalten zu wollen. "Kunden wie etwa Myspace.com oder Facebook nutzen unsere Systeme", erläutert Phil Crocker, Director EMEA Marketing bei Isilon, "denn die können nur sehr schwer voraussehen, wann und wie viel Speicherkapazität ihre Nutzer benötigen."
Der Vorstoß in neue Absatzmärkte soll Isilons Wachstum künftig weiter beschleunigen. Bis zum Jahresende will Europachef Jenkins die Kundenzahl allein Deutschland verdoppeln. Derzeit laufen Gespräche mit potenziellen Channel-Partnern, die den Zugang zu Branchen wie der Telekommunikation, dem Finanz- und Versicherungswesen oder auch dem öffentlichen Sektor erschließen sollen. Unterdessen stehen hierzulande insgesamt 5 Isilon-Mitarbeiter sowie die beiden Value Added Distributoren Zycko Networks und eld Datentechnik zur Unterstützung der etablierten Vertriebspartner – darunter beispielsweise Teracuda und Hamburgnet – zur Verfügung. (map)