OpenSolaris läuft auf IBM-Mainframes
Auf IBMs Mainframes der z-Serie können jetzt auch virtualisierte Server mit OpenSolaris betrieben werden.
- Christian Kirsch
Die freie Unix-Variante OpenSolaris liegt jetzt als "Sirius" in einer Version für IBMs Mainframe-Betriebssystem z/OS vor. Binaries sowie Installationsanweisungen und Release Notes gibt es bei der Firma Sine Nomine Associates, der Quellcode ist im OpenSolaris-Repository verfügbar. Die Entwickler beschreiben Sirius als "spröde" (rough), "aber es funktioniert".
Als Voraussetzung nennen sie unter anderem den z/VM-Hypervisor, der den Betrieb virtualisierter Gastsysteme ermöglicht. Sirius nutzt getrennte Adressräume für den Betriebssystemkern und Anwendungsprogramme. In Zukunft wollen die Entwickler auch Stack und Code unterschiedliche Adressbereiche zuweisen, um so Angriffe durch Stack-Überläufe zu verhindern.
Weitere Voraussetzungen für den Betrieb von Sirius sind ein z9-Prozessor (oder ein späteres Modell), ein Layer 2 VSWITCH sowie rund 4000 Zylinder Platz auf einer 3390-DASD (Direct Access Storage Device)-Platte. Das virtualisierte OpenSolaris benutzt das gleiche ABI (Application Binary Interface) wie Linux auf dieser Plattform und verwendet wie dieses IFL (Integrated Facility for Linux)-Prozessoren.
Auf IBMs Mainframes entstehen Lizenzkosten durch die Nutzung von CPUs, die sich im laufenden Betrieb je nach Bedarf an- und abschalten lassen. FĂĽr IFL-Prozessoren verlangt IBM jedoch weniger als fĂĽr die ĂĽblichen CPUs, was einige deutsche Rentenversicherer nutzen, um ihre Kosten durch den Einsatz virtueller Linux-Server auf Mainframes zu drĂĽcken. (ck)