Enormes Interesse an PirateBays Anonymisierungsdienst

Bereits 113.000 Voranmeldungen sollen für den kostenpflichtigen Anonymisierungsdienst IPREDator eingegangen sein. Der Dienst ist eine Reaktion der PirateBay-Betreiber auf eine Europa-Richtlinie zum Schutz geistigen Eigentums.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 395 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die PirateBay-Macher verschlüsseln mit IPREDator den Datenverkehr beim Filesharing.

(Bild: The Pirate Bay)

Anonymen Datenaustausch zwischen registrierten Mitgliedern soll ab nächster Woche der VPN-Service IPREDator des schwedischen BitTorrent-Trackers The Pirate Bay gewährleisten. Das Interesse am Dienst ist nach Angaben der schwedischen Zeitung The Local, die sich auf Aussagen von PirateBay-Sprecher Peter Sunde stützt, enorm: So sollen sich seit der Ankündigung bereits 113.000 Nutzer für den Dienst registriert haben. Davon seien 80 Prozent schwedische Staatsbürger. Fünf Euro pro Monat soll die Nutzung des IPREDator, der keinerlei Verbindungsdaten speichert, kosten.

Der Piratebay-Dienst ist eine Reaktion auf die Umsetzung der "EU-Richtlinie zur Durchsetzung Geistiger Eigentumsrechte" (Intellectual Property Rights Enforcement Directive, IPRED, PDF-Datei), die am 1. April in Schweden in Kraft getreten ist. Rechteinhaber können auf dieser Grundlage gerichtlich an die Daten von Nutzern gelangen, die urheberrechtlich geschütztes Material tauschen.

Kurz nach Inkrafttreten der Richtlinie sank das Internet-Aufkommen in Schweden: So verzeichnete beispielsweise der Internet-Provider Netnod bis zu 30 Prozent weniger Datenverkehr. Der Sprecher der schwedischen Piratenpartei Christian Engström wies im Gespräch mit der BBC darauf hin, dass der durch Filesharing verursachte Datenverkehr wieder ansteigen werde, sobald die Nutzer entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen hätten. (mfi)