RIM kündigt neue Vertriebswege für BlackBerry-Software an

BlackBerry Application Center und BlackBerry Storefront sollen den Anwendungsentwicklern neue Vertriebschancen eröffnen.

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In seiner Eröffnungspräsentation der BlackBerry Developer Conference kündigt Mike Lazaridis, der Gründer, Co-CEO und Präsident des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM) zwei neue Vertriebswege für BlackBerry-Anwendungen an: Eine auf dem Gerät laufende Katalog-Software und einen Online-Store.

Beim BlackBerry Storm, oder besser mit dessen Gerätesoftware 4.7 läuft direkt auf dem Gerät ein sogenanntes Application Center, aus dem heraus sich Anwendungen über das Netz oder den PC installieren lassen. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des aktuellen Virtual Preload, bei dem Mobilfunkanbieter Anwendungs-Icons als Platzhalter vorsehen, die bei der erste Aktivierung eine Installation der Software anbieten.

RIM eröffnete den Netzbetreibern damit eine Möglichkeit, ihren Kunden auch nach dem Kauf des Gerätes noch weitere, meist kostenpflichtige Dienste anzubieten. Statt nun den Home-Bildschirm mit Icons zuzupflastern, verbirgt sich der Anwendungskatalog nun hinter dem Icon des Application Center. RIM nimmt hierbei die Mobilfunkanbieter ins Boot, die das Angebot für ihre Kundschaft kontrollieren können.

Auch wenn sich für die Anwendungsentwickler hier eine neue Vertriebsschiene ergibt, wollen diese natürlich nicht den Carriern ausgeliefert sein. RIM wird deshalb voraussichtlich im März 2009 neben dem Partnervertrieb einen zusätzlichen eigenen Application Store eröffnen, der allen BlackBerry-Entwicklern offenstehen soll. Ähnlich dem Vertriebsmodell im iTunes Store kann jeder selbst den Verkaufspreis bestimmen und behält 80% der Einnahmen. RIM wird mit PayPal zusammenarbeiten, um möglichst schnell eine große Basis potenzieller Kunden zu erreichen. Apple tut sich hier leichter, weil sie bereits über den Verkauf von Musiktiteln Millionen von Kundenbeziehungen haben.

Die neuen Vertriebskanäle sollen vor allem den Verkauf sogenannter Lifestyle-Anwendungen fördern, die sich erst durch die Öffnung der Plattform hin zum sogenannten Prosumer, dem professionellen Konsumenten, etablieren können. Im eher trockenen Firmenkundengeschäft dagegen zählen Anwendungen, die normale Geschäftsprozesse auf das Gerät bringen. In diesem Marktsegment wird kaum ein Kunde Software mit der Kreditkarte oder Paypal erwerben. Unternehmen, die einen BlackBerry Enterprise Server betreiben, behalten natürlich die Kontrolle über ihre Anwender. Mittels Policies lässt sich festlegen ob und welche Anwendungen die Anwender installieren dürfen. (vowe)