Bildgestaltung in Schwarzweiß

Obwohl die Schwarzweiß-Fotografie auf die Vielfalt des Farbspektrums verzichtet, wird sie im Vergleich zur Farbfotografie seit jeher als künstlerischer empfunden. Es liegt in ihrer Natur, sparsamer mit Sinnesreizen umzugehen, man könnte sie auch im guten Sinne als asketischer bezeichnen.

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Torsten Andreas Hoffmann
Inhaltsverzeichnis

Die Schwarzweiß-Fotografie lebt hauptsächlich von der Formensprache. Für diese Formensprache gibt es bildnerische Gesetze, die fast alle Menschen ähnlich empfinden, denn sie resultieren aus der menschlichen Wahrnehmung. Beherrscht man diese Formensprache, die jedem Bild wie ein Gesetz innewohnt, so kann man leichter kraftvolle Bilder komponieren. Man wird entdecken, dass diese Bildsprache ganz anders funktioniert als die gesprochene, in eine zeitliche Abfolge gebettete logische Sprache.

Bildsprache teilt sich unmittelbar in einem kurzen Moment mit, in dem der Kern eines Bildes von der Wahrnehmung ganzheitlich erfasst wird. Im Gegensatz zur Schriftsprache ist sie von ihrem Wesen her weniger rational, dafür aber emotionaler. Sie eignet sich hervorragend, um Gefühle auszudrücken. Deshalb ist es sinnvoll, beim Fotografieren stärker mit Intuition, also dem Bauchgefühl zu arbeiten als mit der Ratio. Dennoch sollte man die bildnerischen Gesetze kennen und durch präzise Analysen der eigenen geschossenen Fotos im Nachhinein versuchen, sie zu verinnerlichen und so die eigene, möglicherweise noch nicht perfekte Bildsprache zu verbessern. Durch häufige Analysen der eigenen Ergebnisse wird sich im Laufe der Zeit automatisch eine bessere Bildgestaltung beim Fotografieren einstellen.

Schwarzweiß-Anfänger sind häufig enttäuscht: Zu oft hat man noch in Farbe gedacht und nicht in Schwarzweiß.

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