Erste Breitbandmobilnetze auf LTE-Grundlage

Im kommenden Jahr sollen mindestens vier Breitbandmobilnetze auf Grundlage der LTE-Technik in Betrieb gehen. Die Netzbetreiber versprechen Geschwindigkeiten, die sogar die der aktuellen VDSL-Anschlüsse übertreffen.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Während HSPA, die Turbo-Technik für 3G-Mobilfunknetze auf UMTS-Basis noch erprobt und spezifiziert wird, sind zugleich Vorbereitungen für einen gleitenden Übergang zu 4G-Mobilfunksystemen auf LTE-Grundlage im Gange. Am heutigen Dienstag haben die Netzbetreiber Telenor und Tele2 vereinbart, noch in diesem Jahr gemeinsam mit dem Aufbau eines abwärtskompatiblen 4G-Netzwerks in Schweden zu beginnen. Der öffentliche Betrieb soll Ende 2010 starten und das Funkspektrum in den Bereichen 900 MHz und 2600 MHz wollen sich die Unternehmen teilen.

Zuvor haben bereits Telia-Sonera in Schweden, DoCoMo in Japan sowie Verizon Wireless in den USA beschlossen, LTE-Mobilnetze aufzubauen. Telia-Sonera will den öffentlichen Betrieb bereits Anfang 2010 aufnehmen. Bis 2013 wollen Tele2 und Telenor 99 Prozent der Bevölkerung Schwedens erreichen. Bis zu 80 MBit pro Sekunde seien dann in ländlichen Gebieten und maximal 150 MBit/s in dicht besiedelten Gebieten zu empfangen. Zu den maximalen Senderaten machten die Betreiber keine Angaben. Parallel zum Aufbau des LTE-Netzes soll auch das gemeinsame GSM-Netz um 30 bis 50 Prozent erweitert werden, um die Abdeckung deutlich zu verbessern. In Deutschland wollen die Netzbetreiber anscheinend zunächst die herkömmliche W-CDMA-Technik mit dem HSPA-Turbo ausreizen. Zwar experimentiert beispielsweise T-Mobile auch mit LTE, aber von einer Netzaufrüstung ist noch keine Rede.

Zum Start der LTE-Netze müssen auch LTE-taugliche Endgeräte wie Router, Laptop-Adapter und Mobiltelefone marktreif werden. Zunächst sind fünf Terminalklassen mit unterschiedlichen Datenraten zu erwarten. Die LTE-Spezifikation verspricht im Endausbau maximale Empfangsraten von 300 MBit/s und maximale Senderaten von 75 MBit/s, wenn alle Optimierungen ausgereizt sind. Die erste Terminalgeneration könnte laut Fachleuten immerhin schon halb so schnell sein und damit sogar aktuellen VDSL-Anschlüssen davoneilen (zurzeit maximal 50 MBit/s in Empfangsrichtung und maximal 10 MBit/s in Senderichtung). (dz)