Encyclopaedia Britannica will sich eine Online-Community schaffen

Das Nachschlagewerk plant einen Relaunch seines Internetauftritts. Danach sollen Leser und Experten online ihr Wissen beitragen und auch Verbesserungsvorschläge an bestehenden Artikeln anbringen können.

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Die Encyclopaedia Britannica will sich rund um ihr Nachschlagewerk im Internet eine Community aus Experten und Lesern schaffen, die ihr Wissen zusammentragen und im Web veröffentlichen sollen. Dafür wird der Web-Auftritt der Encyclopaedia Britannica komplett überarbeitet, geht aus einem Blogeintrag auf Britannicanet hervor. Der Umbau ist in vollem Gang und hat laut dem Eintrag nun ein Stadium erreicht, an dem die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt werden können.

Eingetragene Nutzer bekommen einen Online-Editor an die Hand, in dem sie Artikel schreiben und unter ihrem Namen veröffentlichen können. Interessierte Nutzer sollen bereits existierende Artikel, Essays und Multimedia-Präsentationen bearbeiten können. Diese Beiträge sollen die Artikel der Encyclopaedia Britannica begleiten, die auch in Zukunft den Kern der Enzyklopädie bilden und weiterhin nach strengen Qualitätskriterien begutachtet werden sollen. Doch auch zu diesen Artikeln sollen die Nutzer Verbesserungs-, Aktualisierungs- und Ergänzungsvorschläge einbringen können, die dann geprüft werden und möglicherweise Eingang in das offizielle Nachschlagewerk finden.

Die seit 1771 erscheinende Enzyklopädie ist seit November 1999 online und konnte zunächst rundum kostenlos besucht werden. Knapp zwei Jahre später wurde der kostenlose Zugang eingeschränkt. Derzeit kostet ein Abonnement 51 Euro im Jahr oder 6,29 Euro im Monat. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ging bereits im Januar 2001 ans Netz. Ähnliche Pläne wie die Enzyklopaedia Britannica hatte im Februar dieses Jahres das Unternehmen Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, das demnach seine Printausgabe einstellen und sein Wissen nur noch online verbreiten wollte. Diese Pläne hat der Brockhaus, der 2007 einen Umsatzrückgang um 14 Millionen auf 107 Millionen Euro verkraften musste, inzwischen zurückgenommen.

Pläne für eine eigene Wissensplattform hat im Dezember vorigen Jahres der Suchmaschinenprimus Google vorgestellt. Ähnlich wie von der Encyclopaedia Britannica geplant und anders als in der Wikipedia sollen hier die Artikel direkt mit dem Autorennamen versehen werden. Die Encyclopaedia Britannica plant darüber hinaus ein noch nicht näher erläutertets Belohnungssystem für Autoren. (anw)