Johnson Controls-Saft investiert 220 Millionen Dollar in Werk für Hybrid-Batteriesysteme

Nach dem Umbau einer Fabrikanlage von Johnson Controls im US-Bundesstaat Michigan sollen 500 Mitarbeiter dort künftig 15 Millionen Lithium-Ionen-Zellen jährlich produzieren. Zu den Kunden gehören unter anderem Mercedes und BMW.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Qualitätskontrolle im Werk von Johnson Controls-Saft in Nersac

(Bild: Saft, Didier Cocatrix)

Das französisch-amerikanische Joint Venture Johnson Controls-Saft baut seine Kapazitäten zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für die Automobilindustrie deutlich aus. Eine Fabrikanlage von Johnson Controls im US-Bundesstaat Michigan werde für 220 Millionen US-Dollar in ein Werk für Hybrid-Batteriesysteme umgebaut, teilten die beteiligten Unternehmen mit. Dadurch würden in Michigan rund 500 neue Arbeitsplätze geschaffen, die anfängliche Jahreskapazität des Werks in Holland am Lake Michigan wird mit 15 Millionen Lithium-Ionen-Zellen angegeben.

Im französischen Nersac fertigt Johnson Controls-Saft bereits seit Anfang 2008 Lithium-Ionen-Batterien. Zu den Kunden gehört unter anderem Mercedes, das die Li-Ionen-Akkus im neuen S400 Blue Hybrid verbaut. Weitere Aufträge von BMW (ActiveHybrid der 7er-Serie), des kanadischen (LKW-)Hybrid-Spezialisten Azure Dynamics und von Ford, das sein erstes Plug-in-Hybrid-Fahrzeug im Jahr 2012 mit Batterien von Johnson Controls-Saft auf den Markt bringen will, bieten dem Joint Venture offenbar ausreichend Planungssicherheit für die Großinvestition in Michigan. Der Bundesstaat fördert das Projekt mit Steuervergünstigungen in Höhe von 148,5 Millionen Dollar.

Während der Mischkonzern und Automobilzulieferer Johnson Controls zu den weltweit größten Produzenten von herkömmlichen Autobatterien zählt, ist Saft auf die Entwicklung und Produktion von Hightech-Batterien für industrielle Anwendungen spezialisiert. So hat beispielsweise der Galileo-Testsatellit Giove-B neun Batterie-Packs mit insgesamt 27 Li-Ionen-Zellen von Saft als Backup-Stromversorgung an Bord, die anspringt, wenn die Solarpanel des Satelliten länger als eine Stunde kein direktes Sonnenlicht einfangen. Auch Boeing verwendet Saft-Batterien in seinen Satelliten. (pmz)