US-Provider sperren Zugang zu Kinderporno-Seiten

Drei US-amerikanische Internet-Provider sperren den Zugang zu Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten nach einem Übereinkommen mit dem New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 196 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die US-Internet-Provider Sprint Nextel, Time Warner Cable und Verizon sperren laut einem Bericht der New York Times Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten. Pädophile bekommen über diese Provider in den gesamten USA keinen Zugang zu den jeweiligen Seiten mehr. Auch bestimmte Usenet-Newsgroups, in denen entsprechende Bilder und Videos getauscht werden, blockieren die Telekommunikationskonzerne.

Zurück geht die Aktion auf ein Übereinkommen mit dem Generalstaatsanwalt von New York, Andrew M. Cuomo, der seit Längerem gegen Kinderpornographie im Internet vorgeht. Laut Cuomo laufen auch Verhandlungen mit anderen Providern. Mitarbeiter des Generalstaatsanwalts wiesen jedoch darauf hin, dass ein Zugang zu solchen Inhalten nicht komplett unmöglich ist, da einige Firmen Bezahlzugänge zu privaten Newsgroups anbieten, wodurch der Internet-Anbieter die Handlungen der Anwender nicht nachverfolgen könne.

Das Übereinkommen geht zurück auf eine achtmonatige Untersuchungsphase, in der Cuomos Mitarbeiter als Undercover-Agenten kinderpornographische Netzwerke beobachteten. Ohne ihre wahre Identität preiszugeben, beschwerten sie sich schließlich bei den jeweiligen Providern, dass diese durch den ungehinderten Zugang zu solchen Inhalten die Vermehrung jener ermöglichen, obwohl laut Kundenvereinbarungen kinderpornographische Aktivitäten verboten sind. Nachdem die Zugangsanbieter die Beschwerden ignorierten, schaltete sich Cuomos Büro ein und drohte den Firmen, woraufhin sich diese zur Mitarbeit und zu Verhandlungen bereiterklärten. Laut New York Times entzogen sich bis dato viele Unternehmen der Verantwortung mit der Begründung, dass sie als reine Zugangsprovider und aufgrund der Größe des Internets keine Verantwortung für die Online-Inhalte tragen könnten.

Laut Cuomo ist die traditionelle Verfolgung der Produzenten und Kunden von Kinderpornographie in den USA nur sehr begrenzt wirksam – besonders aufgrund der Tatsache, dass derartige Inhalte oftmals von außerhalb, speziell aus Osteuropa, ihren Weg ins Netz fänden. Von der In-Pflicht-Nahme der Provider verspricht sich der Generalstaatsanwalt stärkere Erfolge.

Das National Center for Missing and Exploited Children unterstützte Cuomo bei seiner Arbeit und erklärte, dass das aktuelle Übereinkommen ein wichtiger Schritt nach vorn im Kampf gegen Kinderpornographie sei: "Generalstaatsanwalt Cuomo verfolgt ein neues und effektives System, welches den Zugang zu Online-Kinderpornographie direkt an der Quelle unterbricht und somit die Ausbreitung im Internet verhindert", erklärte Ernie Allen, Präsident und CEO der Organisation. (mfi)