Fab-Ausrüster ASML schöpft Hoffnung

Noch hat die Krise den Hersteller von Lithografiesystemen für die Halbleiterbranche fest im Griff, doch rechnet der niederländische Konzern bis zum Jahresende mit einer spürbaren Erholung.

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Die globale Wirtschaftskrise hat den niederländischen ASML-Konzern weiter fest im Griff, doch sieht der Hersteller von Lithografiesystemen für die Halbleiterfertigung erste Anzeichen der Besserung. Im ersten Quartal sackte der Umsatz im Jahresvergleich um 80 Prozent von 919 auf 184 Millionen Euro ab. Nach einem Gewinn von 145 im Vorjahresquartal weist das Unternehmen für den ersten Abschnitt des neuen Geschäftsjahrs einen Nettoverlust von 117 Millionen Euro aus.

Die Nachfrage nach Fertigungsanlagen für die Halbleiterbranche sei "wie erwartet" im ersten Quartal "kollabiert", teilte das Unternehmen anlässlich der Vorstellung des Quartalsergebnisses am heutigen Mittwoch im niederländischen Veldhoven mit. ASML werde weiter von der weltweiten wirtschaftlichen Rezession und der sehr begrenzten Nachfrage betroffen sein, erklärte CEO Eric Meurice in der schriftlichen Mitteilung. Doch gebe es erste Anzeichen für eine Erholung des Geschäfts, da sich die Industrie auf die neueste Technologie umstelle.

Der Anlagenhersteller konnte im ersten Quartal Neuaufträge für 8 Systeme im Wert von insgesamt 207 Millionen Euro verbuchen. Zum Quartalsende hatte das Unternehmen Order für 38 Systeme im Wert von insgesamt 853 Millionen Euro in den Auftragsbüchern. Im Schlussquartal 2008 lag der Auftragsbestand noch bei 41 Systemen im Gesamtwert von 755 Millionen Euro. Für das zweite Quartal 2009 erwartet ASML einen Umsatz zwischen 210 und 230 Millionen Euro. In der zweiten Jahreshälfte rechnet Meurice mit einer weiteren Belebung der Investitionen in Anlagentechnik und Umsätzen zwischen 400 und 500 Millionen Euro im Schlussquartal.

Das Unternehmen hatte sich zum Jahreswechsel mit Entlassungen und Standortschließungen für die Krise gewappnet. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie neue Produkte wurden beibehalten. Zur finanziellen Unterstützung der Entwicklung hat das Unternehmen einen Kredit über 200 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank erhalten. (vbr)