Bitcoin-Börse Poloniex bestohlen

Ein weiterer Bitcoin-Handelsplatz ist beraubt worden: Die Börse Poloniex hat laut eigenen Angaben 12,3 Prozent ihrer Bitcoins eingebüsst, offenbar wegen einer Sicherheitslücke im Abbuchungssystem.

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Die Bitcoin-Börse Poloniex wurde von unbekannten Angreifern beraubt und hat dabei 12,3 Prozent ihres Bitcoin-Bestandes verloren. Laut Angaben der Börse nutzten die Diebe gravierende Schwachstellen im Abbuchungssystem aus: Offenbar war es unter bestimmten Bedingungen möglich, auch bei negativem Kontostand weiter Geld abzuheben. Eine genaue Zahl, wie viel die Angreifer erbeuteten, wurde nicht genannt.

Für die verlorenen Guthaben will der Betreiber der Börse aufkommen. Derzeit seien jedoch nicht genug Coins dafür vorhanden, weshalb von den Bitcoinguthaben der Kunden 12,3 Prozent abgeschlagen werden. Durch Transaktionsgebühren eingenommene Gelder sollen dann in die Erstattung fließen, ebenfalls wolle der Betreiber privates Geld zuschießen.

Bereits Ende Februar gelang es offenbar einem Hacker 35.000 Einheiten der Währung Counterparty bei Poloniex zu entwenden. Allerdings handelte es sich dem Vernehmen nach um eine Lücke im Protokoll der Kryptowährung, zudem informierte der Hacker über die Lücke und erstattete das Geld auch wieder zurück.

Poloniex ist nicht die einzige Börse, die in jüngster Zeit aufs Korn genommen wurde: Bei Flexcoin aus Kanada wurden nach eigenen Angaben 896 Bitcoins (aktuell rund 430.000 Euro) von Unbekannten entwendet. Es gebe keine ausreichenden Mittel, um die Verluste aufzufangen, erklärte der Betreiber auf seiner Website, weshalb die Börse umgehend schließe.

Gegen die Dimensionen der zusammengebrochenen Börse Mt. Gox nimmt sich das jedoch sehr bescheiden aus: Dem einstmals wichtigsten Handelsplatz für Bitcoins sollen insgesamt 850.000 digitale Münzen entwendet worden sein, ferner stehen Verbindlichkeiten in Höhe von umgerechnet 46,6 Millionen Euro aus.

Generell sollten Bitcoinnutzer ihre Coin-Guthaben nicht länger als nötig bei einem Dienstleister halten und besser auf eine Wallet auf dem heimischen Rechner transferieren – wobei man auf Vorsichtsmaßnahmen wie Walletbackups und Verschlüsselung achten sollte. Für größere Summen, die nicht aktuell gebraucht werden, empfiehlt sich Offline-Speicherung, etwa in Form einer Paperwallet. (axk)