Schnüffelsoftware aus Italien: Hacking Team unter Beschuss

Die Firma "Hacking Team" kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Zunächst wurde bekannt, dass die Entwicklung der Schnüffelsoftware mit staatlichen Geldern finanziert wurde. Nun zeigt eine Analyse, welche Staaten Kontrollserver in den USA unterhalten.

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Von
  • Detlef Borchers

Nach Angaben von Privacy International ist die Softwareentwicklung bei der italienischen Firma Hacking Team von italienischen Behörden mitfinanziert worden. Gelder aus einem Investitionsfonds der Lombardei seien für die Entwicklung der Überwachungssoftware verwendet worden. Das Unternehmen hat einer Analyse des kanadischen Citizen Lab zufolge Spionagesoftware an Staaten wie wie Äthiopien, Kasachstan oder die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert.

Wie andere Trojaner verwendet Hacking Team Kontrollserver, zu denen infizierte Rechner ausgespähte Daten schicken. Solche Kontrollserver wurden vom kanadischen Citizen Lab in den USA enttarnt und analysiert. Das Lab fand heraus, dass die Kontrollserver auf Staaten wie Aserbaidschan, Usbekistan, die Vereinigten Arabischen Emirate, aber auch auf Südkorea, Mexiko und Polen verweisen. Ob in jedem Falle staatliche Institutionen hinter dem Einsatz der Schnüffelsoftware stecken, müsse im Einzelfall geklärt werden.

Von Hacking Team selbst gibt es bislang keine Stellungnahme. Eine Gruppe namens "Anonymous Italia" hatte am Vormittag zu einem DDoS-Angriff auf Server der Firma aufgerufen, der offenbar Folgen hat. (axk)